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#lesen.bayern

Tipps zum Üben

Üben muss sein und hilft. 
Aber es macht zu Hause oft keinen Spaß. 
Es kann zu Streit und Frust in der Familie führen. 

Damit das Üben besser klappt, gibt es hier viele Tipps und Tricks. 
So wird Ihr Kind mehr Lust auf das Lesen bekommen. 

Wichtig ist: 

  • Bleiben Sie dran.
  • Üben Sie in einer ruhigen und entspannen Umgebung und Stimmung.
  • Nehmen Sie sich Zeit.
  • Suchen Sie sich eine ruhige Zeit am Tag zum Üben. 

Seien Sie geduldig! 
Schlechte oder ablehnende Worte machen Kinder schnell traurig und mutlos. 
Kein Kind liest absichtlich schlecht. 

Eine gute Nachricht: 
Viele Eltern üben zu lange. 
Tägliches Üben von 5 bis 10 Minuten ist besser. 
Das ist viel wirksamer als einmal in der Woche eine Stunde zu üben, wenn alle genervt sind. 

Beim Üben gilt: Lieber kurz, aber täglich wiederholen!

Wenn Sie nicht sicher sind, fragen Sie die Lehrerin oder den Lehrer, was Ihr Kind üben soll. 

Kinder wollen lesen lernen. 
Aber dafür brauchen sie Konzentration und Geduld. 
Es ist normal, wenn es mal schwierig wird oder das Kind müde ist. 

Am Anfang sind kurze Wörter gut. 
Nehmen Sie die Wörter, die das Kind auch in der Schule benutzt. 

Motivieren Sie Ihr Kind mit kleinen Spielen:
Zum Beispiel ein gemalter Weg, eine Kette mit Perlen, ein Ausmalbild oder eine Tabelle. 
Für jede Übung darf das Kind ein Stück des Weges ausmalen, eine Perle an die Kette hängen oder ein Bild ausmalen. 
Wenn das Kind immer schneller wird, sieht man den Erfolg an der Tabelle. 

In jeder Übung sollten zehn bis zwölf Wörter sein. 
Viele Arbeitshefte haben Wörterkästen oder Listen mit Wörtern. 
Diese helfen Ihnen, die Wörter einzuteilen. 

An einem Tag liest das Kind die Wörter zum ersten Mal. 
An den nächsten zwei Tagen wiederholt es diese Wörter. 
Dann können Sie langsam neue Wörter dazunehmen. 
Wechseln Sie die Reihenfolge, damit das Kind nicht nur auswendig lernt. 

Nach und nach können die Wörter länger und mehr werden. 

Wenn das Kind Spaß am Lesen hat, können Sie mit Büchern anfangen. 
Die Reihe „Erst ich ein Stück, dann du" vom cjb-Verlag ist gut dafür. 
Auch bekannte Bilderbücher oder Pixi-Bücher vom Carlsen-Verlag sind schön. 
Bilder in den Büchern machen das Lesen leichter. 

Auch die „Lies mal"-Reihe vom jandorf-Verlag ist gut für erste Leserinnen/ Leser. 
Es gibt diese Bücher auch als App, das macht manchen Kindern noch mehr Spaß.

Die Stiftung Lesen hat viele gute Lern-Apps. Sie finden Sie auf der Seite: https://www.lesenmit.app/app-suche.
Diese Apps helfen Kindern beim Lesenlernen. 

Kann das Kind flüssig Wörter erlesen und hat eine gewisse Routine entwickelt, geht es um das Training der Leseflüssigkeit.

Hier hilft Ihnen der Punkt Lesetraining und das FiLBY-Lesetraining weiter. 

Zusätzlich können Sie - lieber kurze! - Texte oder Kapitel spielerisch üben und somit auch den Wortschatz abspeichern. Wichtig ist, dass das Thema Ihrem Kind gefällt. 

Diese Tipps sorgen für eine kurzweilige, lustige Übungseinheit - die dann doch oft länger dauert als geplant: 

  • Das Kind liest einen Satz, dann sind Sie wieder dran – geht auch absatzweise.
  • Das Kind liest so lange, bis es einen Fehler macht, und wiederholt ab Satzbeginn.
  • falls möglich: Dialog-Lesen mit wörtlichen Reden => Redezeichen „...“ beachten!
  • Ups-Lesen: Wenn Nomen im Text sind, werden diese nicht gelesen, sondern mit „ups“ ersetzt. => Nur bei lustigen oder schon bekannten Texten!
  • betontes Lesen beachten: Stimme bei Frage hochgehen lassen, Ausrufe, je nach Person Stimme verändern (nur für geübtere Leser/-innen!).
  • Ein Wort im Text suchen und hinzeigen lassen => trainiert das überfliegende Lesen.
  • Beleglesen: Wo im Text findest du ...? Kinder benennen die Stelle: S. 13 Zeile …
  • Eltern lesen Abschnitt vor und mogeln teilweise ein Wort dazu: statt „Papa liegt auf dem Sofa.“ => „Papa liegt auf dem (kleinen) Sofa.“ u. Ä. => Kinder unterbrechen, wenn sie den „Fehler“ bemerken, und benennen ihn, macht sehr viel Spaß!

Ihr Kind hat Probleme beim Textverständnis? Das kann zwei Gründe haben:

  • Ihr Kind kann nicht ausreichend flüssig lesen.  
  • Ihrem Kind fehlen die Werkzeuge/Strategien, um den Text zu verstehen.

Wichtig: Klären Sie zunächst, wo genau das Problem liegt. Sprechen Sie auch mit der Lehrkraft. 

Mein Kind liest nicht flüssig genug:

Ihr Kind braucht zu lange, um den Text zu lesen. 
Es hat Schwierigkeiten, sich zu merken, was im Text steht. 
Es ist zu sehr damit beschäftigt, Buchstaben und Silben zu lesen. 
Deshalb versteht es wenig vom Text. 

Schauen Sie hierfür unter Übungen für die Leseflüssigkeit (oben) oder Lesetraining weiter.

 

Mein Kind versteht den Text nicht gut:

Dein Kind liest flüssig, kann aber Fragen zum Text nicht beantworten. 
Dann braucht es Strategien, um besser mit Texten zu arbeiten. 

Lesen Sie den Text gemeinsam mit dem Kind. Sprechen Sie über den Inhalt: 

  • Was hat Ihr Kind beim ersten Lesen verstanden?
  • Wer kommt im Text vor?
  • Was passiert?
  • Wo spielt die Geschichte?
  • Was für eine Textart liegt vor (Geschichte, Sachtext o.Ä.)?

Lesen Sie zuerst mit Ihrem Kind den Text gemeinsam. Sprechen Sie mit ihm über den Inhalt. Was hat es beim ersten Lesen verstanden?
Klären Sie – durch Nachlesen im Text:

  • Wer kommt im Text vor?
  • Was passiert?
  • Wo spielt die Geschichte?
  • Welche Textart liegt vor? Geschichte, Sachtext o. Ä.

Markieren Sie gemeinsam im Text mit verschiedenen Farben die Antworten. 
Erklären Sie Ihrem Kind, wie Sie das machen. 
Fragen Sie auch, welche Hilfen die Schule anbietet. 

Oft kann es auch helfen, den Text in Abschnitte zu teilen. Diese kann man einfacher lesen und verstehen. 

Mehr zu Strategien finden Sie auch beim Abschnitt zu den Lesestrategien und beim FiLBY 3 Leseprogramm.