mobile Navigation Icon

Religion kath.

Auch wenn das Christentum nicht im strengen Sinn eine Buchreligion ist, stellt die Heilige Schrift dennoch eine essentielle Grundlage für das Christentum dar. Insofern sind Lesefertigkeiten unverzichtbar für den Kompetenzerwerb im Fach Katholische Religionslehre. Dies gilt für alle im Kompetenzstrukturmodell ausgewiesenen Gegenstandsbereiche und Prozessbezogene Kompetenzen.

Dies zeigt sich v. a. bei der Prozessbezogenen Kompetenz „Verstehen“, die im LehrplanPLUS folgendermaßen beschrieben wird: „Verstehen umschließt das Unterscheiden von faktischen Informationen und bild- oder symbolhaften Sprach- und Ausdrucksformen. Religiöse Sprach- und Gestaltungsfähigkeit zeigt sich darin, dass und wie in wichtigen Lebensfragen sinnvolle Zusammenhänge entdeckt und aufgebaut werden“.

Von den Gegenstandsbereichen kann der Gegenstandsbereich „Bibel und Tradition“ exemplarisch für die Notwendigkeit von Lesefertigkeiten genannt werden, denn in der Erklärung zu diesem Gegenstandsbereich heißt es: „Der Religionsunterricht eröffnet Zugänge zur lebensbedeutsamen und befreienden Kraft des Wortes Gottes in den biblischen Überlieferungen des Alten und Neuen Testaments sowie der kirchlichen Tradition. Er vermittelt so die Bedeutung des Wortes Gottes für Christen heute“.

Textsorten:

Die Auseinandersetzung mit wesentlichen Fragen, Gedanken und Ideen von Gott, Mensch und Welt erfolgt häufig auf der Basis von Grundtexten christlicher Überlieferung (z. B. aus der Bibel, Äußerungen von Konzilien und Päpsten) sowie theologischer und philosophischer Tradition. Diese Auseinandersetzung wird auch in der Begegnung mit aktuellen und lebensweltlichen Texten geführt. Dabei kommen kontinuierliche (z. B. Zeitungsartikel) und diskontinuierliche Formen (etwa mit audiovisuellen Elementen) zum Einsatz.

Fachspezifische Situationen:

  • Arbeit am Bibeltext (Lesen, Verstehen, unterschiedliche Methoden der Exegese, Bezug zur Lebenswelt)
  • Unterscheiden verschiedener literarischer Gattungen, z. B. Evangelium, Gebet, Gleichnis
  • Erschließen von Lehrtexten über theologische Sachverhalte
  • Informationsrecherche zu aktuellen, meist ethischen Themenbereichen in Print- und digitalen Medien
  • Methoden der Texttransformation (z. B. Kreatives Schreiben, Perspektivenwechsel)

Für die Arbeit im Katholischen Religionsunterricht sind daher umfangreiche Fertigkeiten im Erschließen, Aufbereiten und Verarbeiten von Texten unerlässlich. Sie werden in Ausprägung und in Komplexität kontinuierlich gefordert, gefördert und gesteigert.

Methoden/Besonderheiten:

Essentiell ist, wie oben schon erwähnt, das Unterscheiden von faktischen Informationen und bild- oder symbolhaften Sprach- und Ausdrucksformen, die ebenso wie bekenntnishafte Sprache typisch für religiöse Sprach- und Ausdrucksformen sind. Insofern findet sich hier ein spezifischer Beitrag des Religionsunterrichts zur Leseförderung.