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Cornelia Funke: Kleiner Werwolf

Besprechung

Moritz, genannt Motte, und Lina sind Freunde. Als sie eines Abends vom Kino nach Hause gehen, wird Motte von einem wolfähnlichen Tier gebissen. Erstaunlicherweise schmerzt der Biss nur leicht. Allerdings dauert es nicht lange, da beginnt sich Motte zu verändern. Seine Augen färben sich gelb, ihm wachsen zwei spitze Reißzähne, seine Stimme wird immer tiefer und im Gesicht und am Körper beginnen pelzartige Haare zu wachsen. Als auch noch sein Gehör und sein Geruchssinn sehr scharf werden, scheint die Sache klar: Motte mutiert zum Werwolf. Aber mit der äußerlichen Veränderung nicht genug. Motte wird immer häufiger von Wolftrieben gelenkt. Damit weckt er das Interesse des Biologielehrers. Der ist aber wenig vertrauenserweckend und weicht ihm nicht mehr von der Seite. Aber diese Verwandlung hat auch seine Vorteile. So braucht Motte den Boxerhund des Nachbarn nicht mehr zu fürchten und auch die Stärksten aus seiner Klasse nehmen sich vor Motte in Acht. Bei all den Wirren hält zum Glück seine Freundin Lina zu ihm. Sie vertrauen sich ihrer Klassenlehrerin an, die ihnen dann dabei behilflich ist, ein Amulett aus dem Völkerkundemuseum zu beschaffen, welches für die Rückverwandlung nützlich ist.

Mit „Kleiner Werwolf“ gelingt Cornelia Funke eine mitreißende und kurzweilige Erzählung zwischen Realität und Fiktion. Altersgerecht lässt Funke ihre jungen Leser und Leserinnen gruseln, indem sie die unterschiedlichen Wesensmerkmale eines Werwolfs aufgreift. Nicht alle differenziert sie aus. Manche lässt sie auch nur aufblitzen, sodass die Spannung nicht zu groß wird. „Kleiner Werwolf“ ist in recht einfacher Sprache und mit gut überschaubarem Satzbau verfasst. Die kurzen, etwa 10-15-seitigen Kapitel gliedern die Erzählung sinnvoll. Die Illustrationen von der Autorin selbst passen zum Text und lockern ihn auf. Alles in allem eine wunderbar spannende und abwechslungsreiche Geschichte für geübte Leser und Leserinnen.

Didaktische Hinweise

Dieser Roman von Cornelia Funke eignet sich thematisch und wegen der beiden Protagonisten, Motte und Lina, gleichermaßen für Mädchen wie Jungen ab der 3. Klasse. Auf Grund der Textmenge sollte allerdings eine grundlegende Lesefähigkeit vorhanden sein. Für schwächere Leser und Leserinnen kann die Lektüre auch mit gleichnamigem Hörbuch (erschienen bei Jumbo neue Medien) kombiniert werden. Außerdem existiert eine Lesequiz zum Buch auf Antolin. Materialien für den Unterricht finden sich beim Oetinger Verlag kostenfrei zum Download.

Besonders empfehlenswert ab Mitte der 3. Klasse ist die Bearbeitung der Lektüre mit dem FiLBY-3-Lesestrategietraining. Die Lektüre wird in diesem Fall mit einem Lesestrategietraining kombiniert und führt die Schülerinnen und Schüler schrittweise an zentrale Lesestrategien für den Umgang mit literarischen Texten heran. Neben einem übersichtlichen Lesestrategiefächer existieren ein sinnvoll gegliedertes und gut strukturiertes Begleitmaterial und dazu passend detailliert ausgearbeitete Stundenverläufe, durch die die Einführung und Einübung literarischer Lesestrategien für Lehrkräfte leicht und fundiert bei ihren Schülerinnen und Schülern angebahnt werden können.

Insgesamt eignet sich „Kleiner Werwolf“ sehr gut als Klassenlektüre und zum Vorlesen. Aber auch in der Schülerbücherei sollte er seinen Platz finden.

Gattung

  • (Kinder-) Kriminalliteratur, Thriller (Horror, Gruselliteratur)
  • Fantasy
  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 3 bis 6

Fächer

  • Deutsch
  • Biologie

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2019 (Erstauflage: 2002)

ISBN

9783791504636

Umfang

96 Seiten

Medien

  • Buch