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Alexandra Holmes; Judith Vrba (Illlustr.): Und wenn ich dann ankomme

Besprechung

Und wenn ich dann ankomme ist ein durchgehend farbig illustriertes Wendebilderbuch, in dem Alexandra Holmes zwei Geschichten zum Thema Abschied aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Da ist einmal das wohlbehütete Kind, welches mit vollgepackten Koffern, zwischen Mama und Papa sitzend, zur Urlaubsreise aufbricht. Die ganze Familie ist voller Vorfreude und Spannung, für ein paar Tage oder Wochen neue (Urlaubs-)Orte zu entdecken und vielleicht andere Sprachen auszuprobieren. Dreht man das Buch, erleben die Lesenden einen anderen Abschied. Hier wird deutlich, dass ein Neuanfang, ein Aufbruch ins Ungewisse gemeint ist. Diese Geschichte ist geprägt von Zuversicht und Hoffnung, aber auch von Trauer über das Zurückgebliebene und die Angst vor Identitätsverlust. Die Fluchtthematik drängt sich den Lesenden in diesem Teil des Buches schnell auf, denn es müssen Familienangehörige sowie das Zuhause mit vielen liebgewonnenen Dingen zurückgelassen werden.

Didaktische Hinweise

Das Buch über die zwei unterschiedlichen Aufbrüche eignet sich gut zum Vorlesen und zur anschließenden Behandlung im Unterricht der Grundschule. Zum einen bietet es im Deutschbereich Schreiben im Lernbereich 3.2 (Texte planen und schreiben) die Möglichkeit, den Text aus der jeweiligen Perspektive weiterzuschreiben. Im kreativen Schreiben könnte zum Beispiel das Ankommen am Urlaubsort oder ein besonderes Urlaubserlebnis beschrieben werden. Das Malen einer Postkarte und das Verfassen von Urlaubsgrüßen an Familienangehörige und Freunde aus dem Urlaub zählt ebenfalls zu den Möglichkeiten im Umgang mit diesem Buch. Die Querverbindung zum Fach Kunst beim Malen und Zeichnen der Postkarte liegt hier nahe (Lernbereich 4: Erfahrungswelten). Auch die andere Reise, der Umzug, könnte auf die gleiche Weise im Deutschbereich Schreiben aufgegriffen und fortgesetzt werden: wie erlebt das Kind die neue Heimat? Wie ist die neue Wohnung, die neue Schule, wie sind die Menschen in der näheren Umgebung? Statt einer Postkarte würde sich hier beispielsweise ein Tagebucheintrag anbieten. Der Perspektivwechsel lässt sich besonders im Ethik- und Religionsunterricht als szenisches Spiel darstellen, in dem die unterschiedlichen Gefühle der Reisenden beim Verlassen der Heimat und Ankommen am neuen Ort dargestellt werden. Die Gedanken und konträren Beweggründe der Menschen lassen sich auch als Comic darstellen. In arbeitsteiliger Gruppenarbeit ließen sich die unterschiedlichen Perspektiven in Form von Sprechblasen gegenüberstellen. Zusammen mit Begriffen, die die Ausgangslage der Menschen, die ihren Wohnort verlassen, beschreiben, ließe sich ein Wandplakat zum Thema „Abreisen und Ankommen“ erstellen. Dieses eher philosophische Thema dient gleichzeitig zur Wortschatzerweiterung.

Da das Buch Themen wie Heimat und Fremde anspricht, könnte es genutzt werden, um im Bereich interkulturelles Lernen über kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu sprechen. Dieses ist besonders wertvoll in Klassen mit vielfältigem kulturellem Hintergrund. Die Fragestellung, wie die Integration geflüchteter Menschen in der neuen Heimat gelingen kann, bietet sich hier an.

Gattung

  • Bilderbücher

Eignung

themenspezifisch geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 1 bis 5

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Kunst

FÜZ

  • Interkulturelle Bildung

Erscheinungsjahr

2024

ISBN

9783702242275

Umfang

26 Seiten

Medien