Miroslav Sasek: Rom

Besprechung

Der einladend aufgemachte Bildband führt die Ewige Stadt in ihrer Vielfalt vor Augen. Zuerst das antike Rom mit seinen eindrucksvollen Resten, dann das christlich-katholische Rom der Vatikanstadt, beides einander vielfach durchdringend und überlagernd. Und schließlich die neueren touristischen Attraktionen von der Piazza di Spagna über das monströse Vittorio-Emanuele-Monument bis hin zur Stazione Termini und den modernen knatternden Fortbewegungsmitteln wie z. B. den „Kult“-Vespas der Nachkriegszeit.

Der Band präsentiert, vor allem auch mit den ausdrucksstarken, gerne auch karikierend übertreibenden Bildern Saseks den Stand der Sechziger Jahre, ist damit gewissermaßen schon wieder historisch; dennoch wirkt sein Rombild nicht von gestern, vielmehr zeitlos, eben als die „Ewige Stadt“. Besonders ist es, wie stets bei Sasek, der Blick auf die Details, das Skurrile und die Pointe in Bild und Text, der auch diesen Band auszeichnet. Auch er ist überaus unterhaltsam und fordert zum erneuten Durchblättern, Schauen und Wiederlesen geradezu auf. Er eignet sich aber auch für die Vorbereitung eines touristischen Rombesuchs mit Kindern.

Die mit vier Seiten relativ ausführlichen Ergänzungen am Schluss des Bandes sind sehr informativ und bringen die Aussagen des Bildteils auf den heutigen Sachstand, wo nötig. Auch stätdtebauliche Probleme werden darin angesprochen. Insgesamt ein Gewinn für Romverehrer und solche, die es werden wollen!