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Jochen Till: Zu gut für die Hölle / Luzifer junior Bd.1

Besprechung

Luzifer Junior ist der Sohn des Teufels, er lebt in der Hölle und ist leider nicht grausam genug. Er hat etwa Mitleid mit den Heavy-Metal-Fans und spielt ihnen statt Volksmusik, mit der sie gequält werden sollen, auch mal Metallica ein. So wird das nichts, findet der Vater, der Teufel höchstpersönlich. Schließlich soll sein Sohn doch mal in seine Fußstapfen treten und die Hölle übernehmen. Damit der Sohn die nötige Härte erlangt, soll er auf Erden in ein Jungeninternat gesteckt werden. Dort soll er die Menschen einfach mal so richtig kennen lernen und zeigen, dass er sich an gar keine Regeln hält. Von einer Gruppe fieser Jungs soll er entsprechendes Verhalten lernen. Doch stattdessen freundet Luzifer Junior sich mit der Tochter des Hausmeisters und einem netten, stets gehänselten Zimmernachbarn an – kurzum, er schlägt sich auf die Seite der Guten. Er lernt Schokolade kennen und lieben und handelt letztlich aus, dass er wohl noch länger auf der Erde bleiben darf... Jochen Till ist oft Autor für coole Kinder- und Jugendbücher, wie schon seine Buchtitel „Fette Ferien“ und „Spackos in Space“ andeuten. Auch seine neue Serie „Luzifer junior. Zu gut für die Hölle“ kommt betont lässig daher. Sowohl Cover und Illustrationen von Raimund Frey als auch Sprache und Inhalt tragen dazu bei. Wortwahl und Satzbau sind an den mündlichen Sprachgebrauch angelehnt: „Oh Mann. Immer dieser blöde CEO. Das steht für Chronisch Einzigartiger Oberchef. Er wohnt ganz oben, heißt es. Wobei ich ihn noch nie gesehen habe. Eigentlich hat ihn bisher noch niemand gesehen, den ich kenne. Außer Papa. Der kennt ihn wohl von ganz früher. Und er hat Schiss vor ihm. Echt jetzt. Mein Vater, der Teufel höchstpersönlich, der fieseste und mächtigste Mann der Unterwelt, hat Schiss vor seinem Chef“ (S. 24). Gerade auf den Anfangsseiten meint man noch Tills Bemühungen um lockere Inhalte zu erkennen. Als Luzifer dann in der Oberwelt angekommen ist, verliert sich dieser Eindruck. Viele Ideen Tills sind einfach nur witzig. Auch beschreibt er die Fähigkeiten Luzifers auf Erden übertrieben, so kann der zum Beispiel durch kräftige Pupse die Erinnerungen an die letzten Ereignisse löschen, vielen Jungen gefällt so etwas. Dazu tragen dann auch die zahlreichen humorvollen Illustrationen bei. Sie machen außerdem die Leseportionen pro Seite meist überschaubar. Fazit also: Das Buch hat das Zeug zu einer gerade Jungs fesselnden neuen Kinderbuchreihe!

Didaktische Hinweise

Gattung

  • Comics, Comic-Romane, Graphic Novels

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 4 bis 6

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783785583661

Umfang

217 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book
  • Hörbuch