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Elisabeth Zöller: Verändert die Welt - Das Leben des Rudi Dutschke

Besprechung

Bei dem Jugendsachbuch mit dem Titel „Verändert die Welt“ von Elisabeth Zöller handelt es sich um eine sehr differenzierte und für jugendliche Leserinnen und Leser sehr gut lesbare Biographie über Leben des Studentenführers Rudi Dutschke. Neben den biographischen Fakten erhält der Leser einen fundierten Einblick in die Geschichte und die Ideologie der 68er Jahre. Das Buch beginnt mit Rudi Dutschkes Kindheit und Jugend in Luckenwalde in der damaligen DDR. Dutschke, der eigentlich Sportreporter werden wollte, wurde das Studium in der DDR aufgrund seiner politischen Einstellung verweht. Er geht in den Westen und holt dort das Abitur nach, wohin er kurz vor dem Mauerbau offiziell umsiedelt. Dutschke beginnt dann an der Freien Universität (FU) das Studium der Fächer Soziologie, Ethnologie, Philosophie und Geschichtswissenschaft, das von Anfang an von politischen Aktivitäten begleitet war. Als Mitbegründer der „Subversiven Aktion“, schließt sich Dutschke 1964 dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) an. Es folgt die Teilnahme und Organisation zahlreicher Demonstrationen u.a. gegen den Vietnamkrieg, gegen die Notstandsgesetze und gegen die Bildung einer Großen Koalition. Unter dem Motto „ohne Provokation werden wir überhaupt nicht wahrgenommen“ ruft Dutschke zur Bildung einer Außerparlamentarischen Opposition (APO) auf. Am 11. April 1968 wird Dutschke von einem jungen Hilfsarbeiter, dem rechtsextreme Tendenzen nachgesagt werden, niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt. Die Tat wird dem Springer-Konzern angelastet. Es folgen national wie international große Protestkundgebungen. Dutschke, der das Attentat überlebt, lebt fortan in London. 1970 wird er wegen angeblicher „subversiver Tätigkeit“ aus Großbritannien ausgewiesen. 1971 zieht er schließlich nach Dänemark, wo er als Dozent an der Universität Aarhus tätig wird. 1979 stirbt Rudi Dutschke an Heiligabend an den Folgen des Attentats an einem Schlaganfall. Dadurch, dass Elisabeth Zöllner es geschickt versteht, historische Fakten mit fiktiven Gesprächen aus Dutschkes Leben zu vermischen, in denen sie den Studentenführer selbst zu Wort kommen lässt, entsteht ein lebendiges Bild des charismatischen Studentenführers und dessen Kampf für Gleichheit, soziale Gerechtigkeit und Demokratie in einer reaktionären Bundesrepublik.

Didaktische Hinweise

Auch wenn sich Elisabeth Zöllers Dutschke-Biographie nicht unmittelbar zur gemeinsamen Lektüre in der Klasse eignet, sei sie allen an Geschichte interessieren Schülerinnen und Schülern wärmstens empfohlen. Das Buch ist auch sehr gut geeignet für Referate, Projekte im Deutsch und im Ethikunterricht, die sich mit der Zeit der 1968er beschäftigen. Es sollte in keiner Schulbibliothek fehlen.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783446257061

Umfang

329 Seiten

Medien

  • Buch