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Paul Maar: Lippels Traum

Besprechung

Der Viertklässler Lippel muss zum ersten Mal eine Woche allein zu Hause verbringen, da seine Eltern an einem Kongress teilnehmen. Sie haben aber dafür gesorgt, dass sich Frau Jakob um ihn kümmert - eine Frau, die für Lippel aber schon bald zum Alptraum wird: Sie kocht das Falsche, ignoriert seine Sammelleidenschaft und nimmt ihm sogar das Buch mit den „Erzählungen aus den Tausendundein Nächten“ weg, das er abends lesen wollte. So kann Lippel nur den Anfang einer Geschichte lesen, in der von einem orientalischen König berichtet wird, dessen Sohn sieben Tage lang nicht reden darf. In Form eines „Fortsetzungstraumes“ träumt Lippel diese Geschichte weiter. In leicht verfremdeter Form trifft er hier auch die Personen seiner Realität wieder. So sind der schweigende Königssohn Asslam und dessen Schwester, Prinzessin Hamide, leicht als Lippels neue türkische Mitschüler Arslan und Hamide zu erkennen. Da Arslan kaum Deutsch kann, redet auch er nicht. Als Lippel von der Familie seiner türkischen Mitschüler zum Essen eingeladen wird, spricht er für den nächsten Tag eine Gegeneinladung aus. Frau Jakob duldet aber keine Ausländer im Haus. So werden die Kinder von der netten und guten Frau Jeschke eingeladen. Sie begleitet Lippel auch nach Hause, wo es zwischen den beiden Frauen zum Streit kommt. Per Telefon veranlassen Lippels Eltern schließlich, dass Frau Jakob vorzeitig das Haus verlässt und sich Frau Jeschke am letzten Tag um Lippel kümmert. Jetzt kann er auch das Buch, das der Ausgangspunkt für die Träume der vergangenen Tagen war, zu Ende lesen. Der Fortgang des orientalischen Märchens wird von Lippel allerdings als enttäuschend empfunden. Erst Lippels Mutter gelingt es, einen Schluss zu finden, der Lippels Traumgeschichte zu einem glücklichen Ende bringt. “Lippels Traum” gilt als wichtiges Beispiel deutschprachiger phantastischer Kinder- und Jugendliteratur. 1985 wurde es durch einen Platz auf der Auswahlliste zum Deutschen Literaturpreis ausgezeichnet. Das Buch wurde auch verfilmt und ist als Video lieferbar (eventuell über die Bildstellen).

Didaktische Hinweise

Materialien: Dahrendorf, Malte: [Unterrichtsmodell zu] “Lippels Traum”. In: Ders.: Vom Umgang mit Kinder- und Jugendliteratur. Berlin: Volk und Wissen 1996, S. 51-56 Fischer, Eva: "Ich muss die Geschichte unbedingt zu Ende träumen. Sonst kenne ich mich überhaupt nicht mehr aus." Paul Maar: “Lippels Traum”. In: Merkelbach, Valentin (Hg.): Romane im Unterricht. Lektürevorschläge für die Primarstufe. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren 1999, S. 86-94

Gattung

  • Fantasy

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 7

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2001 (Originalausgabe: Hamburg: Oetinger 1984)

ISBN

9783423706503

Umfang

266 Seiten

Medien

  • Buch