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Christine Nöstlinger: Das große Nöstlinger Lesebuch

Besprechung

Bis auf zwei sind die Texte in verschiedenen Zusammenstellungen bereits veröffentlicht worden; einige erschienen als Bilderbuch, einige stammen aus Kinderomanen der Autorin. Christine Nöstlinger spricht in ihren Geschichten größere und kleinere Probleme und Ängste der Kinder an und bietet unkonventionelle Lösungen. Die Erwachsenen kommen dabei meist nicht sonderlich gut weg. In den fantasievollen, manchmal skurrilen Geschichten spürt der Leser immer das Mitgefühl der Autorin und ihr Verständnis für ihre Figuren, seien es Kinder oder vermenschlichte Tiere. Die äußere Lebenswirklichkeit mit ihren Höhen und Tiefen wird ebenso wie die Vorstellungswelt der Jungen und Mädchen humorvoll und mit viel Situationskomik auf den Punkt gebracht. Exemplarisch sei hier die Geschichte „Streng – strenger – am strengsten“ vorgestellt. Kathi muss in der Schule einen Topflappen stricken, was ihr nicht wirklich gelingt. Die Ratschläge der Familie helfen ihr nicht weiter, zu groß ist ihre Angst vor der strengen Lehrerin. Ihre Freundin Evi hat weniger Skrupel und nimmt ihren eigenen Topflappen mit nach Hause, obwohl das streng verboten ist. Evis Mutter strickt für ihr Kind. Als Kathi mit vielen Gewissensbissen das ebenso macht, wird das Werkstück durch eine Verkettung unglücklicher Situationen ruiniert. Eigentlich will ihre Mutter sie zur Handarbeitslehrerin begleiten, aber sie wird krank. Der Opa springt ein, doch auf dem Weg schießt es ihm ins Kreuz und Kathi steht alleine und ohne Topflappen da. Doch die gewitzte Evi leiht ihr kurzerhand ihren Topflappen und die Täuschung der Lehrerin funktioniert perfekt und nicht nur einmal. Die Sprache Nöstlingers ist geradlinig und plastisch. Ergänzt werden die Texte durch Bilder renommierter Illustratoren wie zum Beispiel Jutta Bauer, Rotraud Susanne Berner, Wolf Erlbruch, Janosch oder Philip Waechter. Der angenehm klare und übersichtliche Druck und der stabile Einband tragen zum ansprechenden Eindruck bei.

Didaktische Hinweise

Das schön aufgemachte Buch ist doppelt empfehlenswert: zum Vorlesen und zum Selberlesen. Mädchen und Jungen sind gleichermaßen angesprochen. Da die Autorin aus Österreich stammt und dort üblichen Begriffe verwendet, müssen manche Wörter erklärt werden: Schillinge, Silberfünfer, Groschen; Kipferl, Mistkübel (für Abfalleimer), Stiege (als Wohnungsangabe), Sessel (für Stuhl), Ordination ...

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 2 bis 6

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2011

ISBN

9783407799968

Umfang

288 Seiten

Medien

  • Buch