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Thomas Mann: Tonio Kröger

Besprechung

Tonio, Sohn des biederen, angesehenen Konsuls Kröger und seiner südländischen Frau, ist schon durch seinen Namen und seine ambivalente Herkunft, vor allem aber auch durch seine Sensibilität und Verletzlichkeit aus dem Kreis seiner Mitschüler herausgehoben. Er umwirbt aber gerade den unkomplizierten und starken Hans Hansen, sein Gegenbild, und muss dadurch erst recht letztlich Fremdheit und Zurücksetzung erfahren. Das Gefühl sehnsuchtsvollen Schmerzes steigert sich noch durch seine Tanzstundenliebe zur blonden, lustigen Inge. Nach dieser Jugendgeschichte finden wir Tonio als dreißigjährigen, erfolgreichen Literaten im südlichen München wieder, der ein Leben zwischen Ausschweifung und disziplinierter Arbeit führt und im zentralen Gespräch mit der befreundeten Künstlerin Lisaweta seinen Konflikt beschreibt: Er stelle das Menschliche nur dar, habe aber daran nicht Anteil. Lisaweta bezeichnet ihn halb scherzhaft als einen unter die Künstler verirrten Bürger. Im letzten Teil versucht der kränkelnde Tonio Erholung zu finden und reist in den Norden zurück, erfährt erneut sein Außenseitertum und sieht schließlich von Ferne Inge und Hans als Paar auf einem Tanzfest. Der Schluss - ein Brief von Lisaweta - lässt die eigene Zerrissenheit in einem selbstironischen Licht erscheinen.

Die stark autobiographisch gefärbte Novelle reflektiert die Rolle des Künstlers in einer bürgerlichen Welt.

Didaktische Hinweise

Künstlerproblematik, Novelle als Gattung, Motivik

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Psychologie

Erscheinungsjahr

2003 (1903)

ISBN

9783100482816

Umfang

112 Seiten

Medien

  • Buch