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Thomas Mann: Tristan (in: „Der Tod in Venedig und andere Erzählungen“)

Besprechung

Ohne deren Lungenkrankheit einzugestehen, bringt der derb-kräftige Großhändler Klöterjahn seine zarte, künstlerisch veranlagte und von zerbrechlicher Schönheit gekennzeichnete Frau Gabriele ins Sanatorium Einfried. Dort entdeckt sie der in einer ästhetisch stilisierten Außenseiterexistenz lebende, letztlich unproduktive „Schriftsteller“ Detlev Spinell, dessen wirklichkeitsfernem Schönheitsideal sie entspricht. Während einer Schlittenpartie der anderen Gäste spielt Gabriele, verleitet von Spinell, Teile des Klavierauszugs aus Wagners „Tristan und Isolde“ - obwohl ihr eine solche Anstrengung strengstens verboten ist. Als sich ihr Zustand daraufhin verschlechtert, rühmt sich Spinell Klöterjahn gegenüber, zu dieser wahren Entfaltung ihrer Schönheit und ihrer Bestimmung zum Untergang beigetragen zu haben. Er wird von diesem lautstark zur Rede gestellt. Gabriele stirbt, während ihr Kind – es gleicht in seiner gesunden Lebensfülle Klöterjahn – spazierengefahren wird. Beide Antipoden – der einem lebensfeindlichen Ästhetizismus verhaftete Spinell, ebenso wie der unreflektierte, sich jedoch im Bürgerleben durchsetzende Klöterjahn – führen ein letztlich unangemessenes Leben, in dem die Trivialität zu siegen droht.

Didaktische Hinweise

Jugendstil/Epochenmerkmale des Fin de Siècle; Vergleich z. B. mit E. T. A. Hoffmann, „Rat Crespel“- Fächerübergreifende Arbeit: „Tristan und Isolde“ als Oper

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Musik

Erscheinungsjahr

2003 (1903)

ISBN

9783596200547

Medien

  • Buch