Petra Felsner: Mindread

Besprechung

Petra Felsners Jugendroman „Mindread" ist ein spannender und fesselnder Thriller, der sich mit den Themen Manipulation, Macht, Vertrauen und der Verantwortung für die eigenen Entscheidungen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz und dem Lesen von Gedanken auseinandersetzt. Das Buch ist der 2. Band einer Reihe um Nora Achtziger, kann jedoch vollkommen unabhängig vom ersten Band gelesen werden.
Im Mittelpunkt steht die 18-jährige Protagonistin Nora, die 2038 ihr Auslandsstudium in Kalifornien antritt und dort ihren Freund Eric besuchen möchte, der bei einem Start-Up namens Mindread.ai arbeitet. Das Unternehmen steht kurz vor dem Durchbruch, mithilfe von KI die Gedanken von Menschen zu entschlüsseln. Als Eric kurz vor Noras Ankunft verschwindet, entwickelt sich eine spannende Suche, auf der Nora von Freunden tatkräftig unterstützt wird.
Petra Felsner gelingt es von der ersten Seite an, eine packende Handlung zu entwickeln, die nicht nur spannend ist, sondern auch viele Fragen aufwirft. Wem kann Nora vertrauen? Wie ist Lee, der in der Uni doziert und für Mindread.ai arbeitet in das Verschwinden von Eric involviert? Aber auch ethische und gesellschaftliche Fragen werden thematisiert. Wie weit darf man gehen, um die Gedanken von Menschen zu entschlüsseln? Diese Fragen machen den Roman nicht nur zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis, sondern auch zu einem Buch, das zum Nachdenken anregt.
Die 18-jährige Nora ist sympathisch, tatkräftig und authentisch dargestellt, was es den Lesenden leicht macht, sich mit ihr zu identifizieren. Der Schreibstil von Petra Felsner ist flüssig und unterhaltsam. Thematisch ist das Buch höchst aktuell und anspruchsvoll genug, um auch ältere Jugendliche zu fesseln. Die Mischung aus Thriller-Elementen, psychologischer Tiefe und gesellschaftlicher Relevanz macht „Mindread“ zu einer Lektüre, die sich gut für den Einsatz im Unterricht ab der 8. Klasse eignet.