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Dirk Reinhardt: Perfect Storm

Besprechung

Held oder Verbrecher? Eine Gruppe Jugendlicher hackt sich in Großkonzerne, um deren illegale Machenschaften offenzulegen

Sechs Jugendliche aus aller Welt bilden im Spiel „Legends of Langloria“ eine gemeinsame Gilde, die „Langloria Freedom Fighters“, kurz LFF, um gemeinsam Quests zu bestehen. Darin sind sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten ziemlich unschlagbar. Im zugehörigen Chat lernen sich die Teenager langsam besser kennen und wollen einen von ihnen dabei unterstützen, die verbotenen Machenschaften eines Konzerns aufdecken. Es gelingt. Als sie die dunklen Geschäfte eines weiteren Konzerns offenlegen wollen, bleiben ihre Aktivitäten nicht mehr unbeobachtet, ihre Identitäten werden aufgedeckt. Davon erfährt die/der Leser/-in gleich zu Beginn in einem Bericht der NSA, der die sechs Teenager mit Lebenslauf, Online-Aktivitäten, Persönlichkeitsprofil und Einschätzung der Zielperson vorstellt. Die/der Leser/-in begleitet damit die Teenager auf einem Weg, auf dem es keine richtigen Gewinner geben kann. So endet das Buch auch relativ offen und entlässt die/den Leser/-in desillusioniert mit der Frage, ob sich ein Kampf mit illegalen Methoden für Freiheit und Menschlichkeit (dennoch) lohnt.

Didaktische Hinweise

Hier kann Unterricht anknüpfen: Darf man selbst das Gesetz brechen, um illegale Machenschaften aufzudecken? Welche alternativen Handlungsmöglichkeiten gibt es? Welche Einschränkungen würde man selbst für einen Kampf um Freiheit und Menschlichkeit auf sich nehmen? Vielfach bieten sich aktuelle Bezüge zu WikiLeaks und Julian Assange sowie Hintergrundrecherchen zu Organisationen wie Human Rights Guardian oder Vertragswerken wie den Dodd-Frank Act an.
Es empfiehlt sich für die unterrichtliche Behandlung außerdem die Arbeit mit einer Zeitleiste, da das Buch oft vor- und zurückspringt. Padlet etwa hat die Funktion der Zeitleiste integriert. Die Seite bietet dazu die Möglichkeit, weitere Internetseiten, Filme und Hintergrundinformationen zu verlinken und ermöglicht durch eine Kommentarfunktion auch einen Austausch der Schülerinnen und Schüler. Auch die Vorstellung des Buches durch den Autor selbst könnte dort gut seinen Platz finden.
Die sechs Hauptfiguren des Buches sind Teenager recht unterschiedlichen Charakters und so finden wohl viele Jugendliche eine Identifikationsfigur. Im Buch werden sie fast nur durch Namen, Fakten und Persönlichkeitsprofil beschrieben werden. So könnte man im Rahmen der unterrichtlichen Behandlung auch  Avatare (z.B. bei Bitmoji) kreieren.
Sicherlich lohnt auch bald ein Blick auf die Homepage Dirk Reinhardts – bisher hat der Erfolgsautor zu all seinen veröffentlichten und teils preisgekrönten Jugendromanen Unterrichtsmaterial bereitgestellt. Auch für dieses brisante wie aktuelle Thema wird sicherlich nicht lange Material auf sich warten lassen.  

Alle hier rezensierten Werke von Dirk Reinhardt

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

FÜZ

  • Medienbildung/Digitale Bildung
  • Politische Bildung
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2021

ISBN

9783836960991

Umfang

410 Seiten

Medien

  • Buch