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Silke Vry: Verborgene Schätze, versunkene Welten. Große Archäologen und ihre Entdeckungen

Besprechung

In ihrem neuen Sachbuch widmet sich die Kunsthistorikerin, Archäologin und Volkskundlerin Silke Vrey einem geschichtlichen Thema: In dem zusammen mit dem Illustrator Martin Haake entstandenen Bildersachbuch erzählt sie von den großen archäologischen Entdeckungen und von Techniken der (modernen) Altertumskunde. Dazu zählen unbestritten die Entdeckungen Trojas durch Schliemann und des Grabes Tutanchamuns durch Carter. Geschildert werden aber auch jene Ausgrabungen, deren Finder kaum geläufig sind. So stieß der damals 15-jährige Mohammed Ahmed al Hamed zufällig auf die Qumranrollen oder Yang Zhifa auf die berühmte Terrakottaarmee. Im Bemühen nicht nur singuläre Sensationsfunde, sondern auch Leistungen aller Kulturen zu beleuchten, kommt sie nicht umhin, auch bekannte historische Persönlichkeiten oder Gebiete vorzustellen, die nicht den einen großen Fund aufweisen, doch durch ihre Dichte viel zur Erforschung früherer Kulturen beigetragen haben. Damit geht auch die Beschreibung von Vorgehensweisen und Methoden der Forscher einher. So schildert sie etwa Heyerdahls Floßfahrt, der mit der Fahrt auch die experimentelle Archäologie begründet hat. Auch auf die vergleichende Archäologie wird mit dem Vermessen der Pyramiden durch Petri eingegangen. Freilich lassen sich nicht alle Kapitel gleich anschaulich schildern. Bei Zufallsfunden, die noch dazu längere Zeit zurückliegen, ist die Auffindung weniger dokumentiert wie gerade die bereits im Vorfeld stark umstrittene Floßfahrt Heyerdahls, die schon bei ihrer Durchführung selbst auf breites Medieninteresse stieß. Dennoch gelingt es Vrey auch durch die Illustrationen Haakes gerade weniger dokumentierte Funde lebendig werden zu lassen. Dabei bedient sie sich keiner Aufmerksamkeit evozierenden Formulierungen, sondern bleibt als Historikerin immer an der geschichtlichen Wahrheit. Reine Sachinformationen wie Definitionen oder Biographien werden in klar abgegrenzten Feldern präsentiert. Die jedem Kapitel ans Ende gestellte (und beantwortete) Frage „Was bleibt?“ lädt zur eigenen abschließenden Reflexion ein. Mittlerweile ist „Verborgene Schätze, versunkene Welten“ für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert. Die Jury erwähnt besonders die künstlerischen Illustrationen und die literarische Sprache dieses fundiert recherchierten Sachbuches.

Didaktische Hinweise

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Geschichte, Archäologie

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 8

Fächer

  • Geschichte

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783836959940

Umfang

160 Seiten

Medien

  • Buch