Al Gore: Eine unbequeme Wahrheit. Klimawandel geht uns alle an

Besprechung

Der frühere US-Vizepräsident und Präsidentschaftskandidat Al Gore ist inzwischen aus der aktiven Politik ausgeschieden und arbeitet als Berater für verschiedene Konzerne. Das Thema seines Lebens hat er jedoch mit dem Klima- und Umweltschutz gefunden. Mehrere Jahre war er mit einer Dia-Show durch die USA unterwegs, um vor dem Treibhauseffekt zu warnen. Auf dieser Tour beruht der Film „Eine unbequeme Wahrheit“, den Gore 2006 veröffentlichte und für den er 2007 mit einem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr erhielt er, zusammen mit dem UN-Klimarat IPCC, den Friedensnobelpreis. Nach Ansicht des Nobelpreis-Komitees haben Al Gore und der IPCC schon sehr früh auf die Gefahren einer globalen Klimaänderung aufmerksam gemacht. Die Preisverleihung sollte die Aufmerksamkeit für dieses bedeutsame Thema aber weiter erhöhen. Inzwischen liegt eine für junge Leserinnen und Leser bearbeitete Version des nach dem Film entwickelten Buches „Eine unbequeme Wahrheit: Die drohende Klimakatastrophe und was wir dagegen tun können“ vor (München: Riemann 2007). Als Taschenbuchausgabe (ab Mai 2009) wird dieses Buch nun weitere Leserinnen und Leser finden und zunehmend in Schulen verwendet werden. Das Buch lebt von einer Vielzahl von Fotografien, eindrucksvollen Grafiken und aufschlussreichen Statistiken, die den Klimawandel und seine Folgen dokumentieren und zugleich die Lebensweise in westliche Industriestaaten (insbesondere den USA) problematisieren. Neben Analysen und Zitaten, Tabellen und Grafiken erzählt Al Gore aber auch von seinem persönlichen Lebensweg und verleiht dem Kampf gegen den globalen Klimawandel damit ein sehr persönliches Gesicht. Die Textpassagen sind knapp gehalten, was den Anforderungen an ein Sachbuch insbesondere für männliche Jugendliche entspricht – in jedem Fall entmutigt Al Gore seine Leser nicht.