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Jutta Richter: Das Schiff im Baum

Besprechung

Jutta Richters Jugendbuch „Das Schiff im Baum“ ist aus der Sicht von Katharina erzählt. Während die Mutter in den Ferien arbeiten muss, streift Katharina zusammen mit ihrem kleinen Bruder Ole durch die Computerabteilungen der Kaufhäuser, um zusammen die neuesten Spiele auszuprobieren. Als die Mutter den Kindern ihren Plan eröffnet, beide Geschwister während der Sommerferien für drei Wochen zu Tante Polly und Onkel Fiete nach Betenbüttel zu schicken, bricht für die Kinder eine Welt zusammen: Ein Tag ohne DVD-Player und Internet ist für sie unvorstellbar! Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass die beiden Geschwister nach ihrer Ankunft in Betenbüttel zunächst recht ziellos durch den großen Garten streifen, bis sie eine geeignete Beschäftigung finden. Ole, der gleich in der ersten Nacht in Betenbüttel von einem Baumschiff geträumt und der schon zu Hause am Computer Baupläne für ein Baumhaus gegoogelt hat, beginnt, seinen Traum zu verwirklichen. Katharina kann ihren kleinen Bruder kaum noch bremsen und beteiligt sich rege am Bau. Tante Polly und Onkel Fiete unterstützen die Kinder auf ihre Weise. Mal gibt es einen Proviantkorb für das Baumhaus, ein anderes Mal gesellt sich der eher mürrisch wirkende Onkel zu den Kindern und erzählt ihnen Seefahrergeschichten. Onkel Fiete, der die Figuren aus Herman Melvilles Romane „Moby Dick“ liebt, der aber unter der Alzheimerschen Krankheit leidet, schafft es auf seine ihm eigene Art und Weise, die Kinder mit seinen Geschichten in eine für sie bisher unbekannte Phantasiewelt zu entführen. Am Ende gelingt es den Kindern, nicht nur ihre Vorurteile gegenüber dem wunderlichen Onkel zu vergessen, sondern sie sind sich auch einig: Das sind die besten Ferien der Welt!

Didaktische Hinweise

Das Buch von Uta Richter eignet sich nicht nur als private Ferienlektüre, sondern lässt sich durchaus auch als Klassenlektüre (vor den Sommerferien) einsetzten. Die zentrale Botschaft des Romans, dass man nur gewinnen kann, wenn man bereit ist, sich auf Unbekanntes einzulassen und das gute Gefühl, das sich einstellt, wenn man es schafft, seine Träume und Ideen in die Tat umzusetzen, setzt einen Kontrapunkt zu der medialen und virtuellen Welt vieler Jugendlicher. Diese Erfahrung wird von der Autorin mit viel Poesie und Leichtigkeit vermittelt.

Alle hier rezensierten Werke von Jutta Richter

Gattung

  • Romane

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 3 bis 6

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2014

ISBN

9783423625845

Umfang

119 Seiten

Medien

  • Buch