Josef H. Reichholf: Ornis

Besprechung

Eines wird beim Lesen von „Ornis“ sehr schnell klar: Mit dem Zoologen Prof. Dr. Josef H. Reichholf berichtet hier nicht nur ein echter Experte über Vögel, sondern auch jemand, der die Ornithologie seit seiner Jugend mit Leidenschaft betrieben hat. Sein persönlicher Werdegang, der ihn bis zur Leitung der Sektion Ornithologie an der Zoologischen Staatssammlung in München geführt hat, steht am Anfang des Buchs und vermittelt dem Leser einen bleibenden Eindruck von Reichholfs Begeisterung für die Welt der Vögel. Das Buch ist in drei große Kapitel unterteilt. Der erste Teil zeigt verschiedene Aspekte der Vogelbeobachtung, geht dabei zum Beispiel auf Wintervogelzählung, Vogelgesänge und Mischlinge ein. Da der Autor sein Augenmerk auf verbreitete Vogelarten wie Amsel und Ente legt, lassen sich viele der hier beschriebenen Beobachtungen leicht in der eigenen Wohnumgebung selbst nachvollziehen. Das zweite Kapitel widmet sich dann der „Natur der Gefiederten“, beschreibt unter anderem den Aufbau des Vogelkörpers und die Entstehung der Vögel, geht jedoch auch detailliert auf Vogeleier und Nester ein. Abschließend werden dann noch die „Lebensweise und Gefährdung der Vögel“ diskutiert. In diesem Kapitel unterzieht der Autor den heutigen Vogelschutz einer kritischen Analyse. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis und eine Liste der im Buch erwähnten Vogelarten schließen das Buch ab. Mit „Ornis“ hat Josef H. Reichholf ein wissenschaftlich fundiertes Sachbuch vorgelegt, das im Stande ist, die Begeisterung seines Autors für die Welt der Vögel auf die Leser zu übertragen. Das gelingt allein durch den gut verständlichen und unterhaltsamen Text, der leider nur von einigen kleinformatigen Farbabbildungen von Vogelarten begleitet wird. Empfehlenswert!