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Heinrich von Kleist: Das Erdbeben in Chili (Textausgabe mit Material und Kommentaren)

Besprechung

In dem Moment, als das Erdbeben beginnt, soll die junge Donna Josephe, die ein uneheliches Kind geboren hat, hingerichtet werden; ihr Geliebter Jeronimo will sich aus Verzweiflung darüber erhängen. Die Naturkatastrophe suspendiert diese Handlungsentwicklung. In dem ausbrechenden Chaos finden sich Jeronimo und Josephe wieder und werden von der Familie Don Fernandos aufgenommen. Überglücklich über die Rettung nehmen sie am nächsten Tag an einem Dankgottesdienst in der Stadt teil. Dort werden sie erkannt und von der fanatischen Menge für schuldig an dem Erdbeben gehalten, da sie durch ihre Liebesbeziehung gegen göttliches Gesetz verstoßen hätten. Beide werden ermordet und mit ihnen aufgrund einer Verwechslung das Kind Don Fernandos. Dieser nimmt den Sohn Josephes und Jeronimos an Kindes Statt an.

Der Gegensatz zwischen religiösem Fanatismus, der in Raserei ausartet, und dem natürlichen Gefühl der Liebenden bestimmt die Novelle. Der paradiesische Zustand, in dem Jeronimo und Josephe nach dem Erdbeben leben, spiegelt sich auch in der Landschaft, die im Gegensatz zu der verwüsteten Stadt steht.

Didaktische Hinweise

Biographie Kleists; literaturgeschichtliche Stellung; J672Aufbau der Novelle, Gattungsmerkmale; Personengestaltung; zentrale Motive; Funktion der Naturkatastrophe; Untersuchung der Sprache Kleists

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 12 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

1986 (1807; 1810)

ISBN

9783150194096

Umfang

88 Seiten

Medien

  • Buch