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Heinrich von Kleist: Die Verlobung in St. Domingo

Besprechung

Der junge Schweizer Gustav von der Ried flüchtet sich auf dem Weg nach Port au Prince in ein Haus am Straßenrand, wo ihn die alte Mulattin Babekan und ihre Tochter, die fünfzehnjährige Mestizin Toni, aufnehmen. Gustavs Familie hält sich noch in einem Versteck in der Nähe auf. Der junge Weiße ahnt nicht, dass er sich im Hause des gerade abwesenden Negers Congo Hoango befindet, der alle Weißen hasst und zu ermorden sucht. Toni wird dabei gewöhnlich als Lockvogel eingesetzt. Während der Nacht kommen sich Gustav und Toni näher, es findet eine heimliche Verlobung statt. Am nächsten Tag kehrt Congo Hoango überraschend zurück und Toni muss sich verstellen, um Gustav retten zu können. Es gelingt ihr, zu entfliehen und Gustavs Angehörige zu Hilfe zu holen. Diese überwältigen die Schwarzen und befreien Gustav, der jedoch - aus Zorn über den vermeintlichen Verrat Tonis - erst diese und dann aus Reue darüber sich selbst tötet. Der Familie gelingt die Flucht von der Insel. Im Zentrum von Kleists Erzählung steht die Unbedingtheit des Gefühls, für das Toni - eine typische Kleistsche Frauengestalt - alles riskiert und das Gustav nicht verstehen kann. Absolutes Vertrauen ist das einzige, was in einer chaotischen Zeit den Menschen Halt geben könnte.

Didaktische Hinweise

Aufbau der Erzählung, Personencharakteristik: Entwicklung der Toni, Erzählerische Mittel, z. B. bei der Liebesszene, Untersuchung der Motivstruktur: Liebe - Hass, Vertrauen - Misstrauen. Analyse der Sprache Kleists

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

1986 (1811)

ISBN

9783150080037

Umfang

72 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book
  • Hörbuch