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Adelbert Stifter: Abdias

Besprechung

Abdias wächst in einer alten Ruinenstadt in der Wüste auf. Im Zentrum des ersten Teils der Novelle steht seine schöne Mutter, die ihn nur ungern in die Welt ziehen lässt. Durch Handel reich geworden, kehrt Abdias mit seiner Frau Deborah zurück. Nun trifft ihn der erste Schicksalsschlag: Nachdem er durch eine Erkrankung an Pocken hässlich geworden ist, wendet sich seine Frau von ihm ab. Räuber überfallen die Ruinenstadt und rauben die Schätze, Deborah stirbt bei der Geburt einer Tochter. Der dritte Teil handelt von Abdias´ Tochter Ditha, mit der er nach Europa zieht, um ein neues Leben zu beginnen. Sie ist blind geboren, erhält aber mit elf Jahren durch einen Blitzschlag ihr Augenlicht wieder. Abdias lehrt sie nun sehen und ihre Umwelt verstehen. Wenige Jahre später trifft ihn der letzte Schlag: Ein Blitz tötet Ditha, und Abdias bleibt allein zurück. Er lebt noch 30 Jahre, stumm sein Unglück ertragend. Die in merkwürdig emotionsloser Sprache erzählten Katastrophen, die Abdias´ Leben bestimmen, stellen den Leser vor die Frage, wer dafür verantwortlich sein mag. Ist Abdias´ Hochmut, der Stolz auf seinen Reichtum und seine schöne Tochter, eine Auflehnung gegen Gott, oder waltet ein unpersönliches Schicksal, das Glück und Unglück willkürlich verteilt?

Didaktische Hinweise

Aufbau, Erzählweise, Sprache/Stil; Schauplätze (Orient/Exotik vs.Waldlandschaft); Stifters Weltbild; Frage der Deutung: Schuld, Verdienst, Unglück, Verantwortlichkeit des Menschen; Darstellung des gläubigen Juden, Vergleich mit der Hiobgestalt, jüdische Kultur

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 12 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte
  • Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)

Erscheinungsjahr

1998 (1843; 1847)

ISBN

9783150039134

Umfang

128 Seiten

Medien

  • Buch