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Susan Kreller: Hannas Regen

Besprechung

„Hannas Regen“ ist der 4. Jugendroman von Susan Kreller, die vielen durch „Schneeriesen“, „Elefanten sieht man nicht“ und „Elektrische Fische“ bekannt ist.
Erzählt wird das Buch von der etwa 14- oder 15-jährigen Josefin, einer eher stillen Schülerin. Als sie im Regen zur Schule geht, fällt ihr das Mädchen auf, das dem Regen nicht auszuweichen versucht, sondern ihm ihr Gesicht entgegenstreckt. Pitschnass kommt sie in der Schule an und wird neben Josefin gesetzt. In den ersten Unterrichtsstunden scheint Hanna kaum anwesend zu sein, ihr Kopf liegt auf dem stets gleichen Buch „Gotische Kirchen bei Lichte besehen", ihrem „Inneren Zuhause“. Irgendetwas scheint mit Hanna nicht zu stimmen, genauso wie mit Hannas Mutter, die in der gleichen Firma wie Josefins Mutter arbeitet. Josefins Mutter hat deswegen auch eine Theorie aufgestellt: Die Familie lebt in einem Zeugenschutzprogramm. Vieles passt zu dieser Theorie: Hanna gibt kaum Auskunft über sich und ihre Familie. Ebenso sind keine Besuche bei Hanna zu Hause möglich. Hanna erschrickt schrecklich bei einer Knallgasexplosionen und fühlt sich manchmal beobachtet oder verfolgt.
Doch langsam freunden sich die beiden Mädchen in kleinen Schritten an. Die Mädchen gehen ein Stück des Schulwegs gemeinsam, telefonieren miteinander. Sie treffen sich an der alten Sternwarte. Hanna wird zum internationalen Abend in Josefins Familie eingeladen. Bei diesem Abend wird sie von allen ins Herz geschlossen. Als Hanna einmal von zu Hause wegläuft, weiß Josefin, wo sie zu finden ist. Auch der zweite internationale Abend wird ein Erfolg. Zum dritten internationalen Abend kommt Hanna nicht mehr. Im Regen verschwindet sie aus Josefins Leben – aber nicht ganz – wie die/der Leser/in im letzten Kapitel erfährt: Gotische Fenster bleibt bei Josephine. Und hin und wieder telefonieren die beiden und schweigen zusammen.

Didaktische Hinweise

In Ich-Perspektive Josefins beschreibt Kreller wortgewaltig in vielen Vergleichen und Sprachbildern, wie Josefin Hanna kennenlernt, wie sich langsam ihre Freundschaft aufbaut und wie diese abrupt endet. In vielen kleinen Andeutungen ist von Anfang an klar, dass Josefin in einem Rückblick das Erlebte schildert. Sie greift wichtige Stationen ihrer Freundschaft heraus. Freundschaft ist ein zentrales Thema für Heranwachsende. Kreller versteht es, das, was da zwischen Josefin und Hanna wächst, mit ganz eigenen Worten zu beschreiben. Dass aber wirklich etwas nicht mit Hanna stimmt, bewahrheitet sich.

Da Kreller den Inhalt aus der Ich-Perspektive eines Mädchens schildert, werden sich sicher viele männliche Leser nicht in das Buch einfinden können. Hinzu kommt Krellers poetische Sprache, die auch ein paar Seiten des Einlesens benötigt. Ist man allerdings gefesselt, kann man das Buch nicht mehr weglegen und will herausfinden, was denn nun mit Hanna nicht stimmt. So sollte das Buch unbedingt auf jeder Empfehlungsliste stehen und im Unterricht in Form von Gruppenlektüren oder Sprachbetrachtungen Aufnahme finden. Mögliche Arbeitsaufträge hierzu finden sich in den Zusatzmaterialien.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Kunst

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2022

ISBN

9783551584755

Umfang

192 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book
  • Hörbuch