Mo Willems: Das Buch über uns

Besprechung

Mo Willems’ Reihe mit Elefant und Schwein aus den USA ist schon länger auf dem englischsprachigen Markt (24 Bände zwischen 2007 bis 2015) und dort sehr beliebt. Vorliegender Band „Das Buch über uns” aus dem Klett-Kinderbuch-Verlag, der aus dem Englischen von Monika Osberghaus übersetzt wurde, erhielt 2016 die Auszeichnung des Leipziger Lesekompasses. Es ist eine hervorragende, kleine und im übertragenen Sinne auch eine „interaktive” Geschichte für Erstleser und Erstleserinnen. Wie auch bei den anderen drei Bänden aus der Reihe liegt uns hier eine kurze, zauberhafte Geschichte für Leseanfänger und Leseanfängerinnen vor – welche trotz der Knappheit einen witzigen, überraschenden Moment bietet. „Was? Uns liest jemand?”, stellen die beiden Hauptprotagonisten, die sich vom gerade lesenden Kind beobachtet fühlen, in ihren Sprechblasen überrascht fest. Sie können es kaum glauben, dass sie genau in dem Moment, in dem sie etwas von sich geben, von einem Kind „gelesen werden” — aber sie finden diese Tatsache sehr lustig, freuen sich riesig darüber und probieren gleich aus, was passiert, wenn sie das Wort „Banane” sagen: Und wirklich, das Kind liest das Wort „Banane”. Als sich das Buch zu Ende neigt, werden Elefant und Schweinchen etwas traurig und stellen aber hoffnungsvoll fest, dass das Kind das Buch vielleicht noch einmal lesen könnte, weil das Buch „zu schnell” ist und der Elefant schließlich noch mehr Wörter und Witze auf Lager hätte. Das ist das Besondere im Buch: Die beiden Figuren treten direkt in Interaktion mit den kleinen Lesern und Leserinnen und lösen einen witzigen „Aha-Effekt” aus, welcher zum Noch-einmal-lesen führt.

Das Buch ist ganz in Comicform gehalten: Auf jeder Seite tauchen Schweinchen und Elefant auf und sprechen in einer Sprechblase nicht mehr als einen Satz in großer Schrift. Die Figuren sind klar gezeichnet und schwarz umrandet. Mo Willems’ Geschichte kommt mit wenigen Farben aus, die sich an einer Hand abzählen lassen: Grau für den Elefanten, Rosa für das Schweinchen und in den anderen Bänden der Buchreihe tauchen weitere, dezent gehaltene, wenige Farbtöne auf.