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Lea Dittrich: Die Dinge über die wir schweigen

Besprechung

Mimi ist 14 Jahre alt und überzeugt, dass ihre Mutter lebt. Zwar erzählt ihr der Vater seit Jahren, die Mutter wäre verstorben, als Mimi noch ganz klein war, doch Mimi hat immer wieder Erinnerungen an Erlebnisse mit ihrer Mutter. Sie ist überzeugt, dass der Vater nicht die Wahrheit spricht. Als der Bruder ihrer Mutter nach Jahren eine Postkarte an Mimi und deren Vater schickt, beschließt Mimi, auf eigene Faust nach Berlin zu dem Onkel zu fahren. Sie hofft, etwas über ihre Mutter zu erfahren. Ein abenteuerliches Unterfangen beginnt, bei dem Mimi von der Polizei gesucht wird, aber schließlich doch eine Spur von ihrer Mutter findet. Das wortwörtliche Totschweigen der Mutter in der Familie hat Mimi durchbrochen, jetzt gilt es, den neu aufgelebten Familienzusammenhalt zu nutzen, um die Mutter zu finden. 

Didaktische Hinweise

Das Buch ist eine geeignete Lektüre für junge Leserinnen in der Pubertät, wenn die Frage nach der eigenen Herkunft eine wichtige Rolle spielt. Die Autorin vermittelt auf einfühlsame, aber auch humorvolle Weise, wie wichtig es ist, Dinge in einer Familie nicht totzuschweigen, sondern gemeinsam Erinnerungen zu pflegen und Wahrheiten nicht zu verschweigen. Durch Mimis Reise auf eigene Faust zu ihrem Onkel nach Berlin und die anschließende Weiterreise zur Großmutter enthält die Geschichte auch Elemente eines Roadtrips, der von der Autorin auf unterhaltsame Weise erzählt wird. Das Buch ist geeignet Themen wie Selbstfindung und das Erwachsenwerden anzusprechen. Die Protagonistin zeigt sich als starker Charakter. Sie entwickelt eigene Ideen, um sich auf die Suche nach der Mutter zu machen. Dabei zeigt sie Mut, Hartnäckigkeit und eine große Entschlusskraft. Jungen Leserinnen und Lesen kann das Buch Mut machen, sich selbst mit seinen Problemen und Fragen auseinanderzusetzen und aktiv nach Lösungen zu suchen, statt sich von Schwierigkeiten und Unsicherheiten lähmen zu lassen. Am Rande werden weitere Themen angesprochen: Vertreten durch den Onkel der Protagonistin spielt zum einen das Thema „Menschen mit Einschränkungen“ eine Rolle. Der Onkel leidet unter dem Tourette-Syndrom. Diesbezüglich gewinnen die Leserinnen und Leser einen Einblick in dieses Krankheitsbild. Zum anderen lebt Onkel Paul mit Kalle zusammen. Es lässt sich vermuten, dass beide mehr verbindet als eine Wohngemeinschaft. So wird auch das Thema gleichgeschlechtliche Beziehungen angeschnitten. Schwerpunkt bildet aber deutlich Mimis Suche nach ihrer Mutter und damit nach ihrer Abstammung. Wichtige Botschaft des Buches ist gemäß dem Buchtitel „Die Dinge über die wir schweigen”, dass nur das offene Reden über jegliche Sorgen im familiären Miteinander Vertrauen schaffen kann und somit die beste Basis für ein gutes, stützendes Miteinander ist.

Gattung

  • Romane

Zielgruppe

jugendliche Leserinnen

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 7 bis 8

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Familien- und Sexualerziehung
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2022

ISBN

9783943086560

Umfang

205 Seiten

Medien

  • Buch