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Stefanie Taschinski: Funklerwald

Besprechung

„Funklerwald“ von Stefanie Taschinski ist 2015 erstmals im Oetinger Verlag erschienen und erzählt die Geschichte von einer außergewöhnlichen Freundschaft zwischen dem Luchsmädchen Lumi und einem Waschbärenjunge Rus. Lumi lebt seit sie denken kann bei ihrer Tante Kette im Funklerwald. Anstatt das Jagen und Spurenlesen nach Luchsart zu lernen, streift sie viel lieber mit ihren Freunden Borste, Zottel und Rissa durch den heimischen Wald und lauscht den Bäumen. Als sie einmal wieder alleine unterwegs ist, gerät sie in Gefahr. Zum Glück bekommt sie Hilfe von einem Waschbärenjungen namens Rus. Schnell freunden sie sich an und Lumi erfährt, dass die Waschbärenfamilie im Funklerwald eine neue Bleibe sucht, weil ihre alte zerstört wurde. Anders als Lumi mögen die anderen Tiere des Funklerwaldes diese Neuankömmlinge gar nicht. So tauchen immer neue Gerüchte auf und als dann auch noch die Eicheln der Wildschweine gestohlen werden, scheint der Fall klar. Und so jagt die Tierversammlung des Funklerwaldes die Waschbärenfamilie fort. Lumi und Rus aber wollen das nicht akzeptieren und sehen als einzige Chance, sich heimlich auf den Weg zum Wandelbaum auf die verbotene Insel zu machen, um dort ein Bleiberecht für die Waschbärenfamilie zu erwirken.

Mit dieser Geschichte erschafft Stefanie Taschinski eine stimmungsvolle, magische und spannende Parabel über das Fremdsein, den besonderen Wert von Freundschaft und Hilfsbereitschaft, aber auch über Ablehnung und Fremdenfeindlichkeit. Schnell gelingt es dem Leser und der Leserin, sich mit den Protagonisten zu identifizieren und in die Geschichte hineinzuwachsen. Dies ist vor allem der Verdienst des kindgerechten und abwechslungsreichen Schreibstils der Autorin. Wortwahl, Satzlänge und Schriftbild eignen sich für geübte Leser und Leserinnen. Die gut dosierten schwarz-weiß Illustrationen von Verena Körting passen gut zur Erzählung, wirken aber zum Teil etwas zu niedlich, um zusätzlich Spannung aufzubauen.

Alles in allem eine gut lesbare und kindgerechte Erzählung über die großen Themen: Migration, Fremdenfeindlichkeit, Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

Didaktische Hinweise

„Funklerwald“ eignet sich als individuelle Lektüre und zum Vorlesen sowohl für Jungen als auch für Mädchen und sollte deshalb ihren Platz in einer gut sortierten Schülerbücherei haben. Auch als Klassenlektüre bietet sich die Lektüre an.

In einem Lesetagebuch können verschiedene handlungs- und produktionsorientierte Aufgabenstellungen, wie eine Schlüsselszene visualisieren, ein Interview mit einem Protagonisten führen oder eine Situation aus der Sicht einer der Figuren schreiben, genauso ihren Platz finden wie das Ausfarbulieren und Um- oder Weiterschreiben zentraler Szenen im Buch.

Besonders empfohlen wird diese Lektüre auch von der Universität Regensburg für das FiLBY-Lesetraining in Jahrgangsstufe 4. Dabei werden mit Hilfe diese Lektüre zentrale literarische Lesestrategien schrittweise geschult und eingeübt, so dass eine selbstregulierte Anwendung dieser Strategien möglich wird.

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 4 bis 6

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2015

ISBN

9783751202688

Umfang

253 Seiten

Medien

  • Buch