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Reiner Engelmann: Der Fotograf von Auschwitz

Besprechung

Das Buch beginnt mit der Ankunft Wilhelm Brasses in Auschwitz, wo er zum Häftling 3444 wurde. In einem kurzen Rückblick zu seiner Herkunft und dem Grund seiner Verhaftung - Brasse schloss sich bereits 1940 dem Widerstand an - kehrt das Buch zu seinem „Leben“ in Auschwitz zurück. Schon bei der Ankunft werden als Machtdemonstration sechs jüdische Häftlinge totgeprügelt, von einem Kapo, also einem vorgesetzten Häftling. Es wird deutlich, dass das Überleben in einem Konzentrationslager nicht nur von ausreichend Essen und Kleidung abhängt, sondern auch von dem Kapo, der dem jeweiligen Arbeitskommando vorsteht. Nach einer Zeit in der Kartoffelschälerei wird Brasse dem Erkennungsdienst zugeteilt. Fortan wird er Häftlinge fotografieren. In den kurzen Geschichten zu seinen Aufnahmen erfährt man die Grausamkeiten des Lagers. Hier liegt die große Qualität des Buches. In diesen kleinen Erzählungen und Schilderungen kurzer Lebensausschnitte werden die Verbrechen und zum Teil auch die Janusköpfigkeit der Nationalsozialisten deutlich. Der berüchtigte Dr. Mengele ist hier nur ein Beispiel. Man spürt die innere Gefangenheit Brasses, der mit seinen Mithäftlingen leidet, aber mit seiner Hilfe sein eigenes Todesurteil unterschreiben würde .Nicht zuletzt das kurze Vorwort Max Mannheimers, das Glossar am Ende und die einfache Sprache machen das Buch rundum empfehlenswert: ein Werk, das gerade durch den erzählenden und dabei nicht moralisierenden Ton überzeugt. Empfohlen für Schülerbüchereien und Buchvorstellungen.

Didaktische Hinweise

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Geschichte, Archäologie

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

2015

ISBN

9783570159194

Umfang

190 Seiten

Medien

  • Buch