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Anna Woltz (Text), Lena Hesse (Ill.): Sonntag, Montag, Sternentag

Besprechung

Eine wunderbares Mittel gegen Lampenfieber bei Referaten

Nora ist stolz auf ihre Erfindungen, zum Beispiel auf den Pappdrachen, mit dem sie ihre drei älteren Brüder ordentlich erschreckt hat. Als der gleichaltrige Ben im Nachbarhaus einzieht, freut sie sich auf einen Spielkameraden, aber Ben benimmt sich abweisend und unzugänglich, weshalb Nora einen Jungenpümpel erfindet, mit dem man Jungen entfernen könnte. Eines Nachts hört Nora Geräusche hinter einer Luke, die auf den Dachboden des Nachbarhauses führt und entdeckt dort Ben, der neben einem Fernrohr steht und für ein Referat übt. Die beiden Kinder kommen sich nun doch näher und Nora erfährt, dass Ben ein Referat über Sterne halten sollte, dabei aber kein Wort herausbrachte und vor der ganzen Klasse zu weinen begann. Eine absolute Katastrophe! Nun soll Ben das Referat noch einmal halten, und zwar am Dienstag, dabei ist bereits Sonntag!

Eigentlich sollte ein Referat über Sterne für Ben überhaupt kein Problem sein, denn er weiß sehr viel über sie, schließlich beobachtet er sie jede Nacht mit seinem Fernrohr, und er erzählt Nora begeistert vom Großen Wagen und anderen Sternbildern. Da hat Nora eine Idee, bei der ihr sogar ihre Brüder helfen. Die Kinder besorgen dreißig Kartons, in die sie den ganzen Montag über Löcher stechen, die so angeordnet sind wie der Große Wagen. Am Dienstag tragen Nora, ihr großer Bruder Bas und Ben die Kartons in die Schule, und Ben bittet die Kinder seiner Klasse und die Lehrerin, sich die Kartons über die Köpfe zu stülpen. Nun können die Zuhörerinnen und Zuhörer nur noch das Licht wahrnehmen, das durch die Löcher fällt und sehen auf diese Weise den Großen Wagen direkt vor sich. Ben wiederum sieht weder die Augen seiner Klassenkameraden noch die seiner Lehrerin. Deshalb kann er frei und ohne Schweißausbrüche oder Stottern von den Sternen erzählen. Sein Referat wird ein großer Erfolg. Auch in Zukunft ist Ben vor Lampenfieber gefeit, denn er muss sich nur vorstellen, dass die Köpfe seiner Zuhörer in Kartons stecken, und schon verfliegt seine Nervosität.

Didaktische Hinweise

Die wunderbare Geschichte ist mit unterschiedlich großen farbigen Bildern von Lena Hesse versehen; die Illustrationen begleiten die Geschehnisse sehr lebendig und betten die realistische Erzählung in eine poetische und zauberhafte Atmosphäre. Die Ich-Erzählerin Nora schildert die Ereignisse witzig und temperamentvoll und bietet den jungen Leserinnen und Lesern eine sympathische Identifikationsfigur, die sich gegen Widerstände behauptet und auch bei Schwierigkeiten nicht aufgibt. Vor allem das Mittel gegen Lampenfieber sollte man bei der Lektüre besprechen und gemeinsam mit den Kindern überlegen, ob es noch weitere Methoden gibt, um sich gegen Lampenfieber zu wappnen. Das Büchlein eignet sich ganz ausgezeichnet zum Vorlesen. Man sollte dabei aber die bezaubernden Bilder unbedingt, etwa mittels einer Dokumentenkamera, sichtbar machen.

Informationen über die Autorin sowie ein Blick ins Buch und eine Hörprobe finden sich auf der Website des Carlsen Verlags.

Gattung

  • Bilderbücher
  • Erstlesebücher

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 1 bis 4

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2020

ISBN

9783551557681

Umfang

64 Seiten

Medien

  • Buch