mobile Navigation Icon

Max Frisch: Homo Faber. Ein Bericht

Besprechung

Der „Bericht“ besteht aus zwei Teilen, die der Ich-Erzähler in Caracas und kurz vor seiner Operation in einem Athener Krankenhaus erstellt. Der Unesco-Ingenieur Faber, der glaubt, sein geordnetes Leben im Griff zu haben, wird in wenigen Monaten des Jahres 1957 von seiner Vergangenheit eingeholt. Hanna, eine Kunststudentin, war in den 30er Jahren die Geliebte Fabers, damals Assistent an der Technischen Hochschule in Zürich. Weil die politischen Umstände immer bedrohlicher wurden, wollte er die Halbjüdin heiraten, aber auch eine Stelle in Bagdad annehmen. Durch seine Gefühlskälte fühlte sich die schwangere Hanna zurückgestoßen und heiratete Faber nicht, der 1936 das Land verließ; das Kind sollte abgetrieben werden. Faber erfährt 20 Jahre später, dass Hanna als Archivarin in Athen lebt. Deren Tochter Elisabeth lernt er, ohne dass er anfangs um ihre Identität weiß, auf einer Schiffsreise kennen. Er begleitet das Mädchen, das ihn an Hanna erinnert, auf seiner Reise durch Italien nach Griechenland und beginnt ein Verhältnis mit Sabeth, wie er sie nennt; er will sie heiraten, obwohl er mittlerweile weiß, dass sie die Tochter Hannas ist. Den Verdacht, dass Sabeth seine Tochter sein könnte, schiebt er von sich. Von Hanna erfährt er die Wahrheit. Sabeth kommt durch einen Unfall, an dem auch Faber nicht völlig schuldlos ist, ums Leben. Faber begibt sich wegen seiner Magenbeschwerden ins Krankenhaus; er ahnt, dass er unheilbar an Magenkrebs erkrankt ist und die bevorstehende Operation nicht überleben wird. Die Vorstellung, dass der Zufall berechenbar und das Leben planbar ist, erweist sich als Trugschluss. Fabers mathematisch-rationales Weltbild ist die Ursache für die Katastrophen, die er in seinem Leben und in dem von Hanna und Sabeth anrichtet. Die Anhäufung von Zufällen demonstriert die Unzulänglichkeit seiner Vorstellungen.

Didaktische Hinweise

Auch Religionslehre, Ethik, Sozialkunde und Mathematik.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 12

Fächer

  • Deutsch
  • Mathematik
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft
  • Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)

FÜZ

  • Soziales Lernen

Erscheinungsjahr

2002 (1957)

ISBN

9783518368540

Umfang

202 Seiten

Medien

  • Buch