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Erich Kästner; Walter (Ill.) Trier: Fabian. Die Geschichte eines Moralisten

Besprechung

Jakob Fabian, ein promovierter Germanist, arbeitet als Werbetexter für eine Zigarettenfirma. Er beobachtet seine Umwelt genau und versäumt auch nicht, das Großstadtleben in all seinen Facetten kennen zu lernen. Deutliche Zeichen für Dekadenz und Verfall sind die verschiedenen Formen von Sexualität, mit denen Fabian in Berührung kommt. Die Skrupellosigkeit der Vertreter der Presse wird ihm ebenfalls klar vor Augen geführt. Sein einziger Freund ist Labude, ein Literaturwissenschaftler, der über Lessing habilitiert und mit Fabian die pessimistische Weltsicht teilt. Kurzfristig gibt ihm die Bekanntschaft und Liebe mit der Juristin Cornelia Battenberg Hoffnung. Als er aber arbeitslos wird, nimmt sie eine Chance beim Film wahr und trennt sich von ihm. Sein Freund Labude begeht Selbstmord, nachdem er von der Ablehnung seiner Habilitationsschrift erfährt. Erst danach stellt sich heraus, dass ein intriganter Assistent die Ablehnung vorgetäuscht hatte. Fabian kehrt zu seinen Eltern in die Provinzstadt zurück. Das Angebot einer rechtsgerichteten Zeitung kann er aus Gesinnungsgründen nicht annehmen. Er beschließt, für ein paar Wochen in die Berge zu gehen. Als er beim Gang durch die Stadt sieht, dass ein Junge in den Fluss fällt, springt er ihm sofort nach, um zu helfen. „Der kleine Junge schwamm heulend ans Ufer. Fabian ertrank. Er konnte leider nicht schwimmen.“ lautet die parabolische Schlusspointe des Romans. Der tragikomische Roman kritisiert die Großstadtgesellschaft der Weimarer Republik mit verblüffender Leichtigkeit, ohne jemals die Balance zwischen Realismus, Lakonismus, Humor und Zynismus zu verlieren.

Didaktische Hinweise

Auch Ethik, Psychologie und Religionslehre. Behandlung im Deutsch-Unterricht: Kennzeichen des modernen Erzählens; Kennzeichen des Romans; Literatur der Weimarer Republik; historische Hintergründe; Themen und Motivgestaltung der neuen Sachlichkeit; Vergleich mit Literaturverfilmug; Sprache der neuen Sachlichke; Aufsatzunterricht: erweiterte Inhaltsangabe, Texterschließung, literarische Erörterung

Alle hier rezensierten Werke von Erich Kästner; Walter (Ill.) Trier

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 12 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Psychologie
  • Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Medienbildung/Digitale Bildung

Erscheinungsjahr

1989 (1931)

ISBN

9783423110066

Umfang

245 Seiten

Medien

  • Buch