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Klaus Wolf: Bayerische Literaturgeschichte. Von Tassilo bis Gerhard Polt

Besprechung

Klaus Wolf, Professor für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Universität Augsburg, hat mit der Bayerischen Literaturgeschichte eine andere Herangehensweise für eine regionale Literaturgeschichte gewählt. In seinem Werk stellt er Autorinnen und Autoren vor, die in Bayern bzw. auf dem Gebiet des früheren und heutigen Bayern gewirkt und nicht zwangsläufig in Bayern gesprochene Dialekte verwendet haben. Der Autor nimmt dabei aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse ebenso in seine Arbeit auf wie heutige politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Seine Herangehensweise erläutert er zu Beginn des Buches in einem eigenen Kapitel (Kapitel 1: „Wozu eine bayerische Literaturgeschichte?). Die Grobstruktur des Buches orientiert sich an der Literatur vom 8. bis zum 20 Jahrhundert in Bayern (Kapitel 2 bis 14). Zum Ende seiner Ausführungen stellt Klaus Wolf aktuelle Tendenzen der bayerischen Literaturgeschichte vor (Kapitel 15). Inhaltlich werden die Literaturepochen in den einzelnen Kapiteln zu den Jahrhunderten mitbehandelt, den Kern stellen aber die Schriften der Autorinnen und Autoren der jeweiligen Zeit dar. Auch werden viele Auszüge und kürzere Ganzschriften aus Werken der besprochenen Schriftstellerinnen und Schriftsteller abgedruckt.

Didaktische Hinweise

Die Ausführungen von Klaus Wolf sind für Expertinnen und Experten im Bereich der Literaturgeschichte bestens geeignet, um sich mit den bayerischen bzw. in Bayern wirkenden Autorinnen und Autoren zu befassen. Vor allem die Kapitel über die Literatur im Zeitalter des Mittelalters und der frühen Neuzeit bieten viele Eindrücke und Hinweise, die bei schulisch verwendeten Literaturgeschichten häufig fehlen oder nur sehr kurz abgehandelt werden. Leserinnen und Leser, die nach Zeugnissen der bairischen Sprache suchen, müssen diese aus den Kapiteln herausarbeiten und von denen bayerischer bzw. in Bayern wirkender Autorinnen und Autoren trennen. Die klassische Einteilung in Literaturepochen findet sich in diesem Buch nicht, daher müssen auch diese aus den Darstellungen herausgearbeitet werden, wenn sie explizit gesucht werden. Aufgrund des eigenen Anspruchs des Autors, der komplexen Sprache und des sprachlichen Niveaus der bayerischen Literaturgeschichte von Klaus Wolf ist ein Einsatz im Unterricht nur bedingt möglich. Schülerinnen und Schüler müssen dafür bereits einen guten Überblick über die deutsche Literaturgeschichte haben, wenn sie sich mit dieser bayerischen befassen sollen. Andererseits bieten die Einzelkapitel interessante Einblicke in die Literatur Bayerns in Vergangenheit und Gegenwart und ermöglichen ein Verständnis abseits klassischer Epocheneinteilungen. Hilfreich für die literaturgeschichtliche Arbeit sind dazu die Literaturhinweise und das umfangreiche Register am Ende des Buches.

Gattung

  • Heimat- und Dialektliteratur
  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Literatur, Lesen, Sprache

Eignung

als Theorie für Lehrkräfte

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Sprachliche Bildung

Erscheinungsjahr

2018

ISBN

9783406721144

Umfang

368 Seiten

Medien

  • Buch