mobile Navigation Icon

Barack Obama: Ein verheißenes Land

Besprechung

Unter dem Titel „Ein verheißenes Land“ veröffentlicht der ehemalige US-Präsident Barack Obama den ersten Teil seiner Autobiographie, die einen sehr interessanten Einblick in den ungewöhnlichen Lebensweg dieses Menschen gibt, mit dem bei seiner ersten Wahl am 4. November 2008 Menschen auf aller Welt mitgefiebert haben und die als wichtige Wende in der Geschichte der USA gilt, war es doch das erste und bislang einzige Mal, dass ein Afroamerikaner das höchste Amt für sich gewinnen konnte.

Beginnend mit einem Rückblick auf seine multikulturelle Jugend als Kind eines Kenianers und einer Weißen aus Kansas, aufgewachsen in Indonesien und Hawaii, seinem Studium in New York und Havard, seiner Heirat mit Michelle über seine Anfänge in der lokalen Politik und seine Senatszugehörigkeit bis hin zum ersten Teil seiner Präsidentschaft lässt Obama die Leserinnen und Leser teilhaben an vielen Ereignissen aus seinem politischen und privaten Leben. Dabei handelt es sich einerseits um eine persönliche Schilderung der Ereignisse, andererseits um eine Rechtfertigung der eigenen Handlungen, Entscheidungen und Unterlassungen. Dadurch vermittelt das Buch Hintergrundwissen über das Funktionieren der USA und dient der geschichtlichen Einordnung von Obamas Präsidentschaft. So reflektiert Obama beispielsweise selbstkritisch, dass er sein zentrales Wahlversprechen vom „Change", vom Wandel hin zu einer gerechteren Gesellschaft, letztlich nicht durchsetzen konnte. Amerikas Gesellschaft und die politischen Entscheidungsprozesse in Washington haben sich während seiner Präsidentschaft nicht fundamental zum Guten verändert, was auch damit zusammenhing, dass die Republikaner viele seiner Vorhaben blockiert haben. Neben dem Rückblick auf Obamas Präsidentschaft bietet die Autobiographie auch Einblicke in die Dynamik US-amerikanischer Politik und internationaler Diplomatie. Die Leserinnen und Leser begleiten den Präsidenten ins Oval Office und in den Situation Room des Weißen Hauses sowie nach Moskau, Kairo, Peking und an viele weiteren Orte. Obama spart dabei in seiner Autobiographie Selbstzweifel und Enttäuschungen nicht aus, doch bringt er seine Überzeugung zum Ausdruck, dass Demokratie kein Geschenk des Himmels ist, sondern auf Empathie und gegenseitigem Verständnis gründet und Tag für Tag gemeinsam geschaffen werden muss.

Didaktische Hinweise

Die in der deutschen Übersetzung 1000 Seiten umfassende Autobiographie eignet sich für die Schulbibliothek, wo sie für Referate über die Person von Barack Obama, für Recherchen zur jüngeren Geschichte der USA und für die Auseinandersetzung mit Rassismus und der Hoffnung auf deren Überwindung genutzt werden kann. Fächerübergreifend ist die Autoiographie für Geschichte, Englisch und Deutsch von Relevanz. Sie kann auch in Ausschnitten im Unterricht gelesen werden oder für eine Reflexion auf Zielsetzungen der Textgattung Autobiographie zu unterschiedlichen Zeiten genutzt werden, etwa im Vergleich mit Goethes Autobiographie „Dichtung und Wahrheit".

Darüber hinaus ist es ein Buch, dass lesestarke Schülerinnen und Schüler als Privatlektüre nutzen können, wenn sie an der Geschichte der USA und insgesamt an gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in den westlichen Demokratien Interesse haben.  

Gattung

Sachbuchkategorie

  • Biografien, Autobiografien, Porträts

Zielgruppe

ab 14 Jahren

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Geschichte

FÜZ

  • Interkulturelle Bildung
  • Kulturelle Bildung
  • Politische Bildung

Erscheinungsjahr

2020

ISBN

9783328600626

Umfang

979 Seiten

Medien

  • Buch