mobile Navigation Icon

Joachim b. Schmidt: Kalmann und der schlafende Berg

Besprechung

Bei „Kalman und der schlafende Berg“ handelt es sich um die Fortsetzung des 2020 erschienen Kriminalromans mit dem Titel „Kalmann“, der am Ende der Lektüre bei den Leserinnen und Lesern durchaus noch einige offene Fragen hinterlassen hat. Wie schon im ersten Band erleben die Leserinnen und Leser auch hier wieder die Vorkommnisse aus der subjektiven Sicht des 34-jährigen Kalmann, der das Down-Syndrom hat. Der Roman beginnt nicht in Island, sondern in Washington im FBI-Hauptquartier, wo Kalman aufgrund der politischen Aktivitäten seines Vaters, der in Amerika lebt, von zwei Beamten verhört wird. Der Grund für das Verhör: Kalmanns Vater, glühender Trump-Anhänger, hatte Kalmann, den er zu sich nach Amerika eingeladen hat, mit nach Washington geschleppt, wo er ihn dann beim Sturm auf das Kapitol einfach stehen gelassen hat. So richtig versteht Kalmann aber gar nicht, was um ihn herum vorgeht, denn er kennt seinen Vater eigentlich gar nicht. Dass Kalmann harmlos ist und mit der ganzen Aktion nichts zu tun hat, stellen dann auch der Beamte und die Beamtin vom FBI schnell fest und setzen Kalmann ins nächstbeste Flugzeug zurück nach Island. Was jedoch bei dem Verhör durch das FBI herauskam, ist, dass Kalmanns Großvater angeblich ein sowjetischer Spion im Kalten Krieg war. Kurz nach Kalmanns verfrühter Rückkehr nach Island stirbt Kalmanns mittlerweile dementer Großvater im Altenheim. Kalmann hat jedoch Zweifel, dass sein Großvater eines natürlichen Todes gestorben ist. Obwohl die Obduktion gegen diese Theorie spricht und auch die Polizistin Brina nicht an Mord glaubt, steht für Kalmann fest: Er muss den Fall aufklären. Unterstützung bekommt Kalmann von dem Computernerd Nói, Kalmanns bestem Freund, den die Leserinnen und Leser schon aus dem ersten Band kennen. Eine wichtige Rolle bei der Aufklärung spielt schließlich auch Kalmanns Mutter, die von der Spionagevergangenheit ihres Vaters auch erst durch Kalmanns Festnahme erfahren hat und die nun ein paar Erlebnisse aus ihrer Jugend mit anderen Augen sieht.

Didaktische Hinweise

Auch wenn „Kalmann und der schlafende Berg“ nicht ganz an den ersten Roman „Kalmann“ heranreicht und gerade so ein ernstes Thema wie die Capitol-Erstürmung nur als Motor für die Handlung benutzt wird, handelt es sich bei dem zweiten Band um eine sehr anregende und unterhaltsame Freizeitlektüre, die gerade durch ihre sympathische Hauptfigur besticht. Auch hier zeichnet sich der Roman wieder durch seine extrem subjektive Erzählperspektive, die sich auch in der russischen Erzähltradition (Skas) finden lässt aus und die darauf abzielt, die Leserinnen und Leser über den Verlauf der Handlung durch die bewusste Nichtpreisgabe von Informationen im Unklaren zu lassen. Diese Wirkung wird bei Joachim B. Schmidt durch Kalmanns ganz eigene Wahrnehmung erzielt.

Gattung

  • Romane

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Geografie/Erdkunde

FÜZ

  • Werteerziehung
  • Soziales Lernen
  • Interkulturelle Bildung
  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie

Erscheinungsjahr

2023

ISBN

9783257072662

Umfang

304 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book
  • Hörbuch