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John Irving: In einer Person

Besprechung

Schwierige Familienverhältnisse und die Suche nach der eigenen Identität waren schon immer das Thema von John Irvings Romanen. In seinem neuesten Romane „In einer Person“ erzählt Irving die Geschichte von William (Bill) Dean (später Abbott). Mit fast 70 Jahren blickt Bill Abbott zurück auf ein bewegtes Leben. Aufgewachsen in First Sister, einer fiktiven Kleinstadt in Vermont, stellt Bill früh fest, dass der sich zu Frauen und Männern gleichermaßen hingezogen fühlt – keine ganz einfache Erkenntnis im prüden Amerika der 50er-Jahre. Bills Lebensmittelpunkt ist das Laientheater seines Großvaters von First Sister. Dort verbringt er seine Kindheit hinter der Bühne und beobachtet die Proben zu den düsteren Dramen von Shakespeare und Ibsen, bei denen sein Großvater selbst vorzugsweise Frauenrollen übernimmt. Trotz seiner Faszination für das Theater will Bill aber nicht Schauspieler werden, sondern Schriftsteller. Seiner ersten großen Liebe begegnet er dann auch in der örtlichen Leihbücherei, wo er sich in die Bibliothekarin Frau Frost verliebt, die so alt ist wie Bills Mutter und ihn wegen ihrer jugendlichen Brüste beeindruckt. Im Laufe seines Lebens liebt Bill viele Menschen. Während er als kleiner Junge ältere Frauen bevorzugt, mag er später auch die Besten aus dem Ringerteam seiner Schule. Vor allem der Schüler Kittredge hat es ihm angetan, der aber im Romane sein großer Widersacher bleiben wird. Beide werben um die Gunst der Schülerin Elaine, die wiederum in Bill verliebt ist, dann aber von Kittredge schwanger wird. Was Bill zunächst verwirrt, nämlich sich zu Männern und Frauen gleichermaßen hingezogen zu fühlen, wird in seinem Leben zur Leidenschaft. Seine Bisexualität ist dann auch der Auslöser für die Suche nach seiner eigenen Identität. Um herauszufinden, wer er wirklich ist, begibt er sich auf die Suche nach seinem Vater und sich selbst. Seine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit führt ihn von New York über San Francisco bis nach Hamburg und Wien.

Didaktische Hinweise

Bei John Irvings Romane „In einer Person“ handelt es sich um ein Plädoyer für die Freiheit zu wählen, wer man sein will. Es geht um die Anerkennung der eigenen Sexualität losgelöst von gesellschaftlichen Konventionen sowie um das Eingeständnis, zwei Geschlechter in sich gleichzeitig vereinen zu können. Ein Muss für alle Irving-Fans! Als Klassenlektüre aber allein schon wegen seines großen Umfangs nicht zu empfehlen.

Alle hier rezensierten Werke von John Irving

Gattung

  • Romane

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch

Erscheinungsjahr

2012

ISBN

9783257068382

Umfang

723 Seiten

Medien

  • Buch