Conrad Ferdinand Meyer: Die Hochzeit des Mönchs

Besprechung

Der Mönch Astorre, letzter Spross eines reichen Geschlechts, wird von seinem Vater gezwungen, das Kloster zu verlassen und Diana, die Witwe seines Bruders, zu heiraten, damit die Familie nicht ausstirbt. Widerwillig gehorcht Astorre, entdeckt jedoch - gewissermaßen im Augenblick der Verlobung mit Diana - die Liebe zu dem Mädchen Antiope wieder, die er lange Zeit verdrängt hatte. Blind verstrickt in seine Gefühle und unfähig zu einer vernünftigen Lösung vermählt sich Antorre mit Antiope, ohne auf Familie und Gesellschaft Rücksicht zu nehmen. Der Herrscher der Stadt spricht ihn zwar frei, die beleidigte Diana tötet aber ihre Nebenbuhlerin bei deren Hochzeitsfeier. Astorre findet im daraufhin ausbrechenden Tumult selbst den Tod. Der Erzähler Dante entwickelt seine Geschichte aus einer seltsam anmutenden Grabinschrift: "Hier ruht der Mönch Astorre neben seinem Weib Antiope". Der Erzählfluss wird laufend unterbrochen und kommentiert, teils von Dante selbst, teils von der Hofgesellschaft, aus deren Kreis Dante die Vorbilder für seine erzählten Figuren bezieht.