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Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns

Besprechung

Schnier, der seit Jahren als Clown arbeitet, entstammt einer reichen, rheinländischen Familie. Früh schon durchschaut er die Bigotterie und Verlogenheit seiner Eltern, die ihre nationalsozialistische Vergangenheit nach dem Krieg erfolgreich verdrängen. Hans Schnier selbst hat provokativ seine Familie verlassen und jahrelang mit Marie, der großen Liebe seines Lebens, unverheiratet zusammengelebt. Von der katholischen Kirche massiv unter Druck gesetzt, verlässt ihn Marie schließlich. Schnier verliert den Boden unter den Füßen und endet als Bettler am Bahnhof.

Der Clown Hans Schnier verkörpert den Außenseiter in einer Gesellschaft, die auf Heuchelei und Lüge basiert. Er vertritt die Rechte des Individuums gegenüber jeder Art von Unterdrückung durch irgendwelche Autoritäten. Der Roman entrollt ein Panorama der Nachkriegsgesellschaft der BRD, mit Schwerpunkt auf dem katholisch-rheinländischen Milieu.

Didaktische Hinweise

Behandlung im Unterricht: Erzählsituation, -perspektive, -techniken; Analyse der Sprache; Personendarstellung; Gesellschaftskritik; Darstellung der katholischen Kirche; Umgang mit der Vergangenheit; Untersuchung der Werte und Normen und ihrer Auswirkungen auf das Verhalten der Personen; satirische Elemente; Vergleich mit der Verfilmung

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 12 bis 13

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

1997 (1963)

ISBN

9783423004008

Umfang

281 Seiten

Medien

  • Buch