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Wiebke Krabbe (Übersetzerin): Zu gut für die Tonne

Besprechung

Mit dem Jugendsachbuchpreis 2020 ausgezeichnet ist „Zu gut für die Tonne“ eine Kombination aus Sach- und Bastelbuch mit dem Schwerpunkt des Upcyclings einiger im Haushalt anfallender Wegwerfprodukte. Die Idee, mit Verpackungen, Toilettenrollen und Plastikbechern zu basteln, ist dabei sicher nicht neu, die Ausrichtung des Buches aber schon. So ist dieses Buch in vier Kapitel mit verschiedenen Schwerpunkten (Plastik, Bäume, Landwirtschaft/Lebensmittel und Kleidung) aufgeteilt. Auf der einleitenden Doppelseite findet der Leser und die Leserin kindgerecht aufbereitete, knapp zusammengestellte Informationen zum jeweiligen Schwerpunkt. Im Anschluss finden sich insgesamt 15 kreative Ideen, wie aus Müll neue Produkte entstehen können. Aus Plastikbechern und -flaschen lassen sich zum Beispiele Blumentöpfe, Stiftehalter und aus Plastikstrohhalmen sogar ein Insektenhotel basteln. Aus alter Kleidung können kreative Armreifen, Stofftaschen oder Bienenwachspapier hergestellt werden.

Insgesamt ist dieses Buch übersichtlich gestaltet. Auf den Sachtextseiten sind die einzelnen Informationen nicht im Fließtext dargestellt. Stattdessen ist jede Information mit einer Überschrift versehen und sehr kurz in oft farblich abgesetzten Kästen oder Sprechblasen zu finden. Dies ermöglicht es bereits Leseanfängern und -anfängerinnen, einzelne Informationen zu erlesen. Manchmal sind die Sätze für ungeübte Leser und Leserinnen etwas lang, immer aber in leicht verständlichem Wortschatz formuliert und mit meist passendem Bildmaterial verdeutlicht. Auch die Bastelseiten sind übersichtlich aufgebaut. Neben einer farblich abgesetzten Materialliste sind die einzelnen Bastelschritte durchnummeriert sowie kurz und einfach beschrieben. Zeichnungen und Fotografien zeigen, wie das kreative Endprodukt entsteht.

Alles in allem also ein wirklich ansprechendes Buch, welches bestimmt Lust auf das Basteln macht.

Es sei aber doch angemerkt, dass der Untertitel des Buches („Kreative Projekte für kleine Umweltschützer“) etwas irreführend ist. So wird suggeriert, dass durch das Upcycling von Materialien ein wesentlicher Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird. Das ist dann vielleicht der Fall, wenn beispielsweise statt dem kreativen Plastikblumentopf ein neuer gekauft werden würde. Bei dem Insektenhotel aus Plastikstrohhalmen ist noch mehr fraglich, ob das wirklich dem Umweltschutz dient. Denn, das sei an dieser Stelle angemerkt, wären alle Materialien in ihrer Reinform noch besser auf dem Wertstoffhof aufgehoben, wo aus ihnen letztendlich neue Produkte hergestellt werden, ohne weitere Rohstoffe zu verschwenden.

Didaktische Hinweise

Dieses Buch sollte einen Platz in der Schüler- und Lehrerbücherei finden.

Durch seine Gestaltung und der Kombination aus Sach- und Bastelbuch eignet es sich gut für die Ausleihe nach Hause. Bastelbegeisterte Kinder, Jungen wie Mädchen, finden viele kreative Anregungen, wie mit Wegwerfprodukten, die wohl in jedem Haushalt anfallen, gebastelt werden kann. Zudem sind kaum zusätzliche Materialien notwendig bzw. die Materialien finden sich auch im Haushalt oder sind einfach zu beschaffen.

Auch Lehrkräfte finden tolle Ideen für die Verbindung von Kunst-, WG- und Sachunterricht.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Ratgeber, Anleitungen

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 1 bis 4

Fächer

  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • HSU
  • Kunst
  • Umwelterziehung

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Globales Lernen)

Erscheinungsjahr

2020

ISBN

9783831039364

Umfang

48 Seiten

Medien

  • Buch