Ruta Sepetys: Und in mir der unbesiegbare Sommer

Besprechung

Der Romane öffnet die Augen über eine unbekannte Seite der Geschichte, die Deportation von Zehntausenden von Balten nach Sibirien durch die russische Geheimpolizei. Die fünfzehnjährige Lina aus Litauen wird mit ihrem jüngeren Bruder Jonas und den Eltern im Jahr 1941 mitten in der Nacht abgeholt, weil sie zu den Intellektuellen gehören. Lina, die gerne Kunst studieren würde, zeichnet auf jedes kleinste Stück Papier, das sie finden kann. Immer wieder erinnert sie sich in Rückblenden an die Zeit vor der Deportation und das ist für die jugendlichen Leser ein bisschen wie ein Blick in ihre eigene Normalität. Für Lina ist nichts mehr wie es vorher war. Von dem Vater werden sie getrennt, sie wissen nicht, ob er noch lebt. Mutter, Bruder und Lina kämpfen gegen Hunger, Krankheiten, Kälte und Gewalt. Lina verliebt sich in Andrius, der ihr aber immer wieder auch sehr fremd ist, weil er mit der Hilfe seiner Mutter eine privilegierte Stellung im Lager einnehmen kann. Kann sie ihm vertrauen? Wird sie Lebenswillen genug haben, den Tod ihrer Mutter und die Krankheiten zu überwinden?