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Louis Jensen: 33 Cent um ein Leben zu retten

Besprechung

Inhalt des Jugendbuchs von Louis Jensen ist - wie der Verlag auf seinem Klappentext ankündigt - ein „mutiges und radikales Experiment", das zum Nachdenken anregen soll. Im Mittelpunkt der Handlung steht der 14-jährige Ich-Erzähler. Als er eines Tages liest, dass 33 Cent ausreichen, um ein Kind in Afrika vor dem Hungertod zu bewahren, entschließt er sich, möglichst viel Geld zu sammeln, um möglichst vielen Kindern helfen zu können. Die Mittel, zu denen der Ich-Erzähler greift, sind aber ungewöhnlich: Er beschließt, dass es ausreicht, nur jeden zweiten Tag zur Schule zu gehen. An dem gewonnenen Tag geht er im Supermarkt jobben, um Geld für die Kinder in Afrika zu verdienen. Da das verdiente Geld aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, dauert es nicht lange, bis er anfängt, für seinen guten Zweck zu stehlen und die gestohlene Ware weiterzuverkaufen. Um seine Kasse weiter aufzufüllen, nimmt er auch den Lebensstil seiner Eltern kritisch unter die Lupe. Aber er muss feststellen: „Jede Menge Gerede. Jede Menge Nichts.“ Gerade sein Vater, der Richter ist und der eigentlich für Gerechtigkeit eintreten sollte, handelt im Alltag ganz anders, so dass sein Sohn auch hier schließlich zu anderen Mitteln greifen muss, um der ungerechten Verteilung zu begegnen. Jesus, Robin Hood und die Widerstandskämpfer aus dem Dritten Reich werden seine Vorbilder. Das Helfersyndrom des 14-Jährigen steigert sich jedoch immer mehr zum Zwang, worin auch eine Schwäche des Buches liegt. Der Roman endet schließlich wie ein Road-Movie. Mit einem geklauten LKW voller gekühlter Lebensmittel fährt er bis nach Marokko, mit dabei ist seine Freundin Anna. Kaum angekommen, werden sie von einer Bande Jugendlicher überfallen, die den LKW mit Gewalt an sich bringen. Anna, die den LKW aufhalten will, kommt dabei tragisch ums Leben.

Didaktische Hinweise

Auch wenn der Roman literarisch und sprachlich nicht überzeugen kann, stellt er jedoch viele radikale Fragen, die durchaus auch Anstoß zur Diskussion im Unterricht geben können: Was ist richtig? Was ist gerecht? Ist das Gesetz gerecht? Wer ist schuldig am Tod von Millionen Kindern auf der Welt? Heiligt der Zweck die Mittel? Wie kann Gott das Elend zulassen?

Gattung

  • Romane

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 7 bis 10

Fächer

  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783446241770

Umfang

155 Seiten

Medien

  • Buch