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Rolf Lappert: Pampa Blues

Besprechung

Der 16-jährige Ich-Erzähler Ben Schilling lebt in dem fiktiven Dorf Wingroden, einem Zehn-Seelen-Nest in der norddeutschen Provinz Wingroden. Im Grunde genommen unterscheidet er sich nicht von anderen Jugendlichen seines Alters: Er hört gerne „Greenday“ und „Snow Patrol“, verbringt seine Freizeit am liebsten am Baggersee und träumt davon, das erste Mal ein Mädchen zu küssen. Dennoch lässt sich Bens Leben in einem Begriff zusammenfassen: Monotonie. Sein Vater ist tot, seine Mutter auf einer endlosen Konzertreise durch Europa. Doch statt wie andere Altersgenossen auf Partys zu gehen oder erste Liebeserfahrungen zu sammeln, muss sich Ben um seinen demenzkranken Großvater Karl kümmern. Karl bestimmt Bens Alltag. Selten verspürt Ben Zuneigung zu seinem Großvater, meistens erträgt er seine Anwesenheit mit stoischer Gelassenheit, so wie er auch sein Leben in Wingroden erträgt. Eine Möglichkeit, diesem Leben zu entfliehen, bietet sich Ben erst, als Maslow, der Eigentümer des Dorfes, versucht, mit einer ungewöhnlichen Idee das Dorf für den Tourismus attraktiv zu machen: Ein selbst gebasteltes Ufo soll Touristen nach Wingroden locken. Doch die Verwirklichung dieser Idee läuft nicht ohne Komplikationen ab, die sich durch einen unerwarteten Todesfall und das Auftauchen der 20-jährigen Lena noch zuspitzen. Für Ben ist die Anwesenheit Lenas jedoch ein Glücksfall, denn sie könnte ihm helfen, aus dem verhassten Leben in Wingroden auszubrechen. Er müsste jedoch seinen Großvater alleine zurücklassen. Typisch für den Romane „Pampablues“ ist seine lakonische und ironische Grundstimmung, die immer wieder durch absurde Anekdoten unterstrichen wird. Bens Wortkargheit darf man als Leser allerdings nicht mit geistiger Beschränktheit verwechseln. Im Gegenteil: Der Autor beschreibt seinen Protagonisten als sensiblen 16-jährigen Jungen, der sich gedanklich mit der Welt und seiner eigenen Existenz auseinandersetzt und dabei erfahren muss, dass Träume und Realität nicht immer in Einklang gebracht werden können.

Didaktische Hinweise

Ralf Laperts Romane Pampa Blues ist ein typischer Coming-of-Age-Romane, der den Vergleich mit Wolfgang Hermdorfs Tschick oder Benjamin Leberts Crazy nicht scheuen muss. In diesem Zusammenhang eignet er sich als vergleichende Lektüre im Unterricht. Der Romane wurde mit dem Luchs Kinder- und Jugendliteraturpreis im Juni 2012 ausgezeichnet.

Vom dtv-verlag gibt es hier ein kostenfreies Unterrichtsmodell.

Gattung

  • Romane

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 9 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)

Erscheinungsjahr

2012

ISBN

9783446238954

Umfang

252 Seiten

Medien

  • Buch