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Kari Erhardt: Giraffen in Finnland

Besprechung

Zwei 16-jährige Mädchen, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Finn, klein, tough, mit einer alles anderen als spießigen Familie und Collie, groß, schlaksig und ziemlich unbeholfen, die meist in der Cyberwelt unterwegs ist. Doch weil sie sich hervorragend ergänzen, sind die beiden unzertrennliche Freundinnen. Finn beschützt Collie vor den mobbenden Schuljungs und Collie, die Giraffe, zeigt Finn ihre neu entdeckte Online-Welt. Finn wohnt die meiste Zeit bei ihrer Mutter Marion, die als Urologin beruflich erfolgreich ist, privat aber noch immer nach dem richtigen Mann sucht. Die Restzeit verbringt das Mädchen bei ihrem Vater, der sich mehr oder weniger erfolgreich als Thriller-Autor durchschlägt und in einer Männer-WG mit Hund lebt. Kurzum: Beide Elternteile sind nicht unbedingt das, was man sich unter klassisch, seriösen, verantwortungsbewussten Erwachsenen vorstellt. Zum Glück gibt es in dem Durcheinander für Finn ja Collie, die für sie dauerhaft da ist. Zumindest solange, bis Collie sich in einem neuen Online-Game als blonde, kurvige Fee ausgibt und sich in ihren Online Begleiter „Crow“ verliebt. Collie ist der festen Überzeugung, dass ihr Online Freund ihre große Liebe ist, obwohl sich die beiden noch nie gesehen haben. Und Finn findet die neue Cyberwelt anfangs auch ganz amüsant, vermisst aber bald ihre reale beste Freundin. Der schräge Titel verrät schon, dass in dem Mädchenroman vieles anders ist und wie sich dann auch schnell herausstellt, überzogen und ironisch präsentiert wird. Lassen sich die Leserinnen darauf ein, sorgen die überzeichneten Szenen, die turbulente Handlung und die saloppe, stellenweise respektlose Jugendsprache für kurzweiliges Lesevergnügen.

Didaktische Hinweise

Sprachlich bieten Sprachwitz und groteske Szenen einen guten Anlass, sich mit der Lektüre differenzierter auseinander zu setzen. Inhaltlich sind es die reale und virtuelle Welt allgemein sowie im Besonderen die realen und virtuellen Freundschaften, die Diskussionspotential in dem Roman haben, der auch als Klassenlektüre (vgl. Methodenkarte zur Gruppenlektüre) bestehen kann, auch wenn er Mädchen vielleicht stärker anspricht als Jungs...

Gattung

Sachbuchkategorie

  • Literatur, Lesen, Sprache

Eignung

sehr gut als Klassenlektüre geeignet und zum Vorlesen

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 11

Fächer

  • Deutsch

FÜZ

  • Alltagskompetenz und Lebensökonomie
  • Familien- und Sexualerziehung

Erscheinungsjahr

2014

ISBN

9783646926705

Umfang

288 Seiten

Medien

  • Buch