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Hilal Sezgin: Artgerecht ist nur die Freiheit. Eine Ethik für Tiere oder Warum wir umdenken müssen

Besprechung

In ihrem Buch „Artgerecht ist nur die Freiheit. Eine Ethik für Tiere oder Warum wir umdenken müssen“ fordert die Publizistin Hilal Sezgin mehr Respekt gegenüber Tieren. Dabei vertritt Sezgin eine eindeutige These: Nicht nur das Töten, sondern auch die intensive Nutztierhaltung sind in einer zivilisierten Gesellschaft moralisch nicht vertretbar. Mit ihrem Plädoyer für eine artgerechte Tierhaltung reiht sich die Autorin in die große Zahl von Veröffentlichungen ein, die sich in den letzten Jahren mit diesem Thema befassten und das Verhältnis Mensch und Tier kritisch hinterfragten. Hilal Sezgins Ansatz ist jedoch ein konsequenterer als z. B. der des amerikanischen Autors Safan Samuel Foer, der mit seinem Buch „Tiere essen“ einen Bestseller landete. Während Foer Alltagsgewohnheiten kritisch hinterfragt und zu einem vernünftigen Fleischkonsum rät, argumentiert Sezgin, dass der „Gebrauch“ von Tieren ethisch in keiner Weise zu rechtfertigen sei. Tiere, so ihre klare Aussage, sind empfindungsfähige Wesen, ganz egal, ob sie ein Ich-Bewusstsein haben oder nicht. Abschließend fordert die Autorin die Leser ihrer Tierethik zum Umdenken auf, damit ihre Vision einer Welt Realität wird, in der sich die Menschheit die Erde gerecht mit anderen Lebewesen teilt – ein Appell, dem man sich nur schwer entziehen kann, zumal es der Autorin auch um so zentrale Fragen wie Vernunft, Verantwortung und Respekt bzw. um die Frage der Würde im Allgemeinen geht.

Didaktische Hinweise

Dadurch, dass Hilal Sezgin einen fundierten und umfassenden Einblick in die historische und aktuelle tierethische Debatte liefert und dabei gleichzeitig Antworten in der Philosophie findet, ist ihr Buch auch für den Unterricht in der Oberstufe geeignet. Die zentralen Fragen, mit denen sie einzelne Kapitel überschrieben hat (Was heißt Ethik? Dürfen wir Tiere quälen? Dürfen wir Tiere töten? Dürfen wir Tiere nutzen? Wie können wir mit Tieren leben?), laden dazu ein, mit den Schülerinnen und Schülern Sezgins Argumentation gedanklich nachzuvollziehen und sich so selbst kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Als weiterführende Literatur im Rahmen eines Unterrichtprojekts eignen sich folgende Titel:- Sue Donaldson, Will Kymlicka: „Zoopolis - Eine politische Theorie der Tierrechte“ (Suhrkamp 2013)- Karen Duve: Anständig essen. „Ein Selbstversuch“ (Goldmann 2012)- Jonathan Safran Foer: „Tiere essen“ (Fischer Taschenbuch 2012) Vgl. auch:- „Ein deutsches Tierleben“: www.zeit.de/2014/21/deutsches-tierleben-tierrechte- „Die Ethik des Schinkenbrots“: www.zeit.de/2014/21/tierrechte-nutztiere-fleisch-essen.

Das Buch eignet sich außerdem zur Besprechung im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung, besonders unter den Punkten Gesundheit und Wohlergehen (3), Nachhaltiger Konsum und Produktion (12) und Maßnahmen zum Klimaschutz (13).

 

 

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Natur, Tiere, Lebensräume
  • Philosophie, Religion, Menschsein

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Biologie
  • Deutsch
  • Ethik/Religionslehre (Evang. Religionslehre
  • Philosophie
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

FÜZ

  • Soziales Lernen
  • Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Globales Lernen)

Erscheinungsjahr

2014

ISBN

9783406659041

Umfang

304 Seiten

Medien

  • Buch