mobile Navigation Icon

#lesen.bayern » Bücher für Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene » Besprechungen Belletristik » Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Murti (Text) Bunanta; Hardiyono (Ill.): Prinzessin Kemang

Besprechung

Prinzessin Kemang ist benannt nach einer Baumart, die zur Gattung der Mangobäume gehört und in Teilen Südostasiens wächst. Sie ist eine für unseren Kulturkreis ungewöhnliche Prinzessin, da sie wie ein Krieger ausgebildet wird, auf die Jagd geht und angelt und zuletzt einem Mann einen Heiratsantrag macht. Bei einem ihrer Jagdstreifzüge verfolgt sie einen weißen Hirsch, kann ihn jedoch nicht treffen. Als das Tier unter einem Kemangbaum stehen bleibt, warnt der Baum sie den Hirschen zu töten, da er ein „gefährlicher Geistertiger“ sei. Die Prinzessin erlegt ihn trotzdem und sterbend verwandelt sich das Tier in einen Tiger, kurz darauf wird aus dem Baum ein Jüngling .Der gibt sich als „Wächter des Waldes“ zu erkennen; er könne den Wald erst verlassen, wenn alle Bäume zu Menschen geworden wären und der Wald ein Königreich sei. Die Prinzessin verspricht ihm wiederzukommen und begibt sich auf den gefährlichen Weg zurück zum Palast ihrer Eltern. Dabei wird ihr Hund von einer Riesenkatze gefressen, dann überlistet sie Krokodile und überquert auf deren Rücken einen Fluss. Nach einem Jahr geht die Prinzessin wieder auf die Jagd in den nämlichen Wald und findet darin ein Königreich vor. Ein alter Mann führt sie zu dessen Herrscher, Prinz Kemang, der früher ein Gott war, aufgrund eines Fluches aber in einen Baum verwandelt worden war und sich als der schöne Jüngling von vor einem Jahr entpuppt. Die Prinzessin nimmt ihn mit in ihr eigenes Reich, sie heiraten und nach dem Tod des Vaters vereinigen sie beide Königreiche zu einem einzigen, in dem sie fortan glücklich leben.Bemerkenswert, dass sich diese starke und selbstständige Frauenfigur in einem jahrhundertealten Märchen befindet. Das Märchen findet sich in Text und Bild sowohl in einem handlichen Buch als auch auf 17 Bildtafeln im Din-A3–Format, deren Abbildungen denen des Buches entsprechen. Während die (deutschen) Textabschnitte im Buch in die Bilder eingefügt sind, stehen sie auf den Bildtafeln auf der Rückseite, hier zusätzlich in englischer Übersetzung. Dadurch kann der Betrachter die mit feinen Strichen in asiatischer Anmutung gedämpft kolorierten Zeichnungen ungehindert wahrnehmen. Dahinter verbirgt sich die Tradition des „Kamishibai“, worunter man „sowohl eine Erzähltechnik als auch die bilderbuchartige(n) Kartensätze mit rückseitigem Text, die man hierzu vorlesend seit Langem in Japan verwendet“, versteht.

Didaktische Hinweise

Die Bildtafeln eignen sich hervorragend, um das Vorlesen des Märchens zu begleiten, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. In der Grundschule kann man die Bilder, aber auch die Texte anschließend durcheinander ausgeben und von den Kindern wieder zur ganzen Geschichte zusammensetzen lassen. Auch für den Englischunterricht ist das eine umsetzbare Idee, wenn die Schülerinnen und Schüler weitgehend über den entsprechenden Wortschatz verfügen.

Gattung

  • Kurzprosa, Erzählungen, Textsammlungen, Tagebücher

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 3 bis 7

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch

Erscheinungsjahr

2015

ISBN

9783981744309

Umfang

40 Seiten

Medien

  • Buch