mobile Navigation Icon

Sabine Maria (Text) Leitner; Leontine (Ill.) Schmidt: Es lebe der Goggolori. Eine uralte Legende

Besprechung

Das Büchlein der Musikpädagogin und Autorin S. Leitner beruht auf alten bairischen Volkssagen über den Kobold Goggolori. Bereits 1935 veröffentlichte Otto Reuther seine Legende „Der Goggolore“. Er erzählt darin, wie der Bauer Irwing zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs mit jenem Kobold einen Pakt abschloss: Der Goggolori sorgt für reiche Ernte und bekommt im Gegenzug die Seele von Irwings Tochter Zeipoth. Als der Kobold seinen Preis einlösen will, bereuen die Eltern den Pakt. Selbst der Versuch einer Hexe, dem Goggolori mit der Pest beizukommen, scheitert. Schließlich schenkt die Tochter Zeipoth dem Kobold ihren eigenen Tod, „damit er endlich sterben kann …“.Diese alte Legende über den Erdgeist aus dem Windachtal rund um Finningen erzählt die Autorin in ihrem Buch neu. Neu ist die Erzählperspektive, denn Leitner stellt das Mädchen Zeipoth in den Mittelpunkt: Es spinnt seit Jahrhunderten in der Höhle des Erdgeistes Goggolori seine silbernen Fäden. Nur der Kobold kann aus der Höhle in die Menschenwelt und das nur, wenn er sich in eine Maus oder eine Eidechse verwandelt. Beide Märchenfiguren tauschen in der Höhle alte Erinnerungen aus, die Leitner erzählen lässt: Geschichten von ausgleichender Gerechtigkeit unter den Menschen, Hilfe für Kinder, Arme und Bedrängte oder Lektionen für hochmütige und gemeine Menschen.

In einem ausführlichen Nachwort informiert die Autorin über die Entstehungsgeschichte der Legende, sowie die Umsetzung des Goggolori in Musik und Darstellung auf der Bühne. Illustriert hat das Büchlein Leontine Schmidt mit zahlreichen ansprechenden und detaillierten Schwarz-Weiß-Bildern. Insbesondere für schwäbische Schulbibliotheken kann das Büchlein gerne zur Anschaffung empfohlen werden.

Didaktische Hinweise

Das Buch ermöglicht, den Themenbereich Sagen und Legenden heimatnah zu erarbeiten. Dies kann im Grundschulbereich durch Vorlesen geschehen, im Sekundarbereich I sollten Textausschnitte zum selbständigen Lesen aufbereitet werden. Das Buch kann ebenso als Grundlage für heimatnahe Projektarbeit im Deutsch- oder im Heimat- und Sachunterricht verwendet werden. Natürlich empfiehlt es die Rezensentin auch als Lesebuch für interessierte Familien. Der Goggolori ist wieder da: Die alte Geschichten um den Erdgeist Goggolori im Windachtal werden neu erzählt.

Gattung

  • Heimat- und Dialektliteratur

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 3 bis 6

Fächer

  • Deutsch
  • Geschichte
  • HSU

Erscheinungsjahr

2013

ISBN

9783955510053

Umfang

112 Seiten

Medien

  • Buch