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Bogdan Musial: Mengeles Koffer. Eine Spurensuche

Besprechung

Die seltene Form eines spannend erzählten Sachbuchs, ein Wissenschaftskrimi: Der polnische Historiker Musial Bogdal erzählt hier die Geschichte einer Fälschung und einer Hochstaplerin. Dazu gehört auf der anderen Seite auch die bereitwillige Gutgläubigkeit durchaus seriöser, interessierter Kreise. Diese stellt Jan Philipp Reemtsma in dem sehr aufschlussreichen Nachwort ins Zentrum seiner Betrachtungen. Mit vielen fundierten Erklärungen über Auschwitz, über Mengeles Untaten und die Beteiligung Dritter beschreibt Bogdan Musial die Geschichte dieser ihm angetragenen Fälschung. Eine Medizinprofessorin aus ungarischem Adelsgeschlecht, Leibärztin zweier Päpste, vielfach karitativ tätig, bietet Schriftstücke aus dem Nachlass ihres Großvaters an. Dieser habe als jüdischer Assistent an Mengeles Experimenten mitgewirkt und Beobachtungen und Reflexionen in einem Tagebuch niedergeschrieben. Diese Dokumente entpuppen sich als dreiste Fälschungen, aber erst nach einiger Zeit, der Großvater ist erfunden und die Hochstaplerin (mittlerweile zu einer Gefängnisstrafe verurteilt) ist weder adelig noch Medizinerin/päpstliche Leibärztin.

Didaktische Hinweise

Durch die historischen Bezüge und Erklärungen verwendbar zum Thema Auschwitz/medizinische Experimente, aber wohl in erster Linie zum Thema Wesen, Funktion und Wirkung von Hochstapelei, wozu das Nachwort eine profunde Analyse gibt.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Geschichte, Archäologie
  • Politik, Gesellschaft

Eignung

themenspezifisch geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Geschichte
  • Psychologie
  • Sozialkunde/Politik und Gesellschaft

FÜZ

  • Kulturelle Bildung
  • Politische Bildung
  • Soziales Lernen
  • Werteerziehung

Erscheinungsjahr

2019

ISBN

9783955102005

Umfang

207 Seiten

Medien

  • Buch