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Sabine Wolf; Karsten (Hrsg.) Schuldt: Praxisbuch Schulbibliotheken

Besprechung

„Dieses Buch versteht sich als Praxisbuch. Es kommt aus der Praxis und will für die Praxis Richtlinien vorgeben, an denen man sich orientieren kann.“ Die beiden Autoren betonen explizit in der Einführung zu ihrem Werk, „dass wir dieses Buch aufgrund von Erfahrungen geschrieben haben, die wir in realen Schulbibliotheken gesammelt haben.“ Und genau das ist die größte Stärke dieses handlichen und kleinteilig gegliederten Nachschlagewerkes, das mit wenig theoretischem Unterbau auskommt, sehr zügig medias in res geht und so für den ratsuchenden Leser zur leicht verständlichen und schnellen Informationsquelle wird. Zwar finden sich einige Überschneidungen zum „Handbuch Schulbibliothek“, hrsg. von Angelika Holderried und Birgit Lücke, vor allem aber wertvolle Ergänzungen zu diesem Standardwerk. Die Schwerpunktsetzung zeigt sich schon daran, dass zuerst einmal Beispiele verschiedener Schulbibliotheken, deren Arbeits- und Konzeptschwerpunkte vorgestellt werden. Die darin sich findenden Anregungen - meist für Grundschulen – sind aber gut auf andere Schularten übertragbar. Nicht zu unterschätzen sind die Überlegungen zu den pädagogischen Grundlagen, die bei den Vorüberlegungen zur Neugestaltung einer (bestehenden) Bibliothek zu Rate gezogen werden sollten. Dies gilt auch für die Aussagen zur Schulbibliothekssatzung und die Hinweise zu dem für Schulbibliotheken geltenden Recht, Aspekte, die ob der Vielzahl an Aufgaben bei dem Aufbau einer Bibliothek gerne vergessen werden. Im bibliothekspraktischen Teil überzeugt das Buch durch eine übersichtliche Gestaltung, informative Tabellen, Checklisten und strukturierte Erklärungen eines Themas, z. B. zur kontinuierlichen alltäglichen Arbeit eines Bibliotheksbeauftragten. Die Hilfen für den Bestandsaufbau zeichnen sich durch eine Vielzahl von Internetlinks aus. Wünschenswert wären an dieser Stelle noch die Vorstellung gelungener Schulbibliothekssystematiken und Richtlinien für eine sinnvolle und informative Verschlagwortung. Da in unserem sogenannten Medienzeitalter viele beim Thema Bibliothek immer noch an eine Sammlung von Printmedien denken, die mittels Zettelkasten verwaltet wird, finden sich gut fundierte Argumente für den Einsatz von Bibliothekssoftware. Überhaupt lässt das Buch den Leser bei Fragen nach dem „Warum?“ nicht im Regen stehen, sondern gibt konkrete Denkanstöße, z. B. bei der Frage, ob und inwieweit Schüler in die Arbeit der Bibliothek mit eingebunden werden können bzw. sollten. Griffig ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen dargelegt; Kontaktdaten fehlen nicht. Schließlich weist das Kapitel „Schulbibliothekshomepage“ darauf hin, dass die Bibliothek dort in Form einer „Kommunikations- und Interaktionsplattform als eigenständiges pädagogisches Werkzeug“ und nicht als reine „Darstellung der eigenen Existenz“ präsent sein sollte. Alles in allem zeichnet sich dieses Buch durch gute Beispiele, Begründungen und Anleitungen, wie mit geringen „Bordmitteln“ dennoch professionell gearbeitet werden kann, aus.

Didaktische Hinweise

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Ratgeber, Anleitungen
  • Literatur, Lesen, Sprache

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 1 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Zusätzliche Fächer (Fachunterricht)

Erscheinungsjahr

2013, 2. Aufl.

ISBN

9783954140091

Umfang

189 Seiten

Medien

  • Buch