Carlos Rodrigues Gesualdi: Das Abenteuer des Wilden Flusses / The WILD river adventure

Besprechung

Drei Generationen, Großvater, Vater und Sohn Felipe, verbringen freie Tage zusammen am wilden Fluss. Wie schon damals der Vater will nun auch Felipe mit einem selbstgebauten Floß den Fluss überqueren. Während der Vorbereitungen erinnert sich der Vater an das gleiche eigene Erlebnis vor vielen Jahren. Der Fluss hat aber nun an Wildheit verloren und lässt sich durchschreiten. Ob dies der unterschiedlichen Wahrnehmung von Kindern und Erwachsenen geschuldet ist oder ob der Fluss tatsächlich ruhiger geworden ist, bleibt unklar. Ebenso ist für die Lesenden nicht deutlich, ob die am Höhepunkt eingeschobenen Schilderungen der wilden Strudel und Gefahren Felipes Ich-Perspektive darstellen - das wäre erheiternd - oder der Erinnerung des Vaters entnommen sind. „Das Abenteuer am Fluss“ ist eine gelassene Erzählung, die einen zufrieden und ausgeglichen zurücklässt. Das Vorwort Philipp Kösters, des jüngsten Surf-Champignons, erzählt ein ähnlich bedeutendes Vater-Sohn-Erlebnis. Die Fürsprache dieses Stars soll wohl Jugendliche zum Lesen animieren. Motivierend sind auf alle Fälle die Illustrationen und die Kürze der Geschichte. Der sich am Ende anschließende Aufgabenteil zu Textverständnis und Grammatik ist sehr klein gedruckt und ohne Lösungen - letztere könnte man in einer Mail erfragen. Das Buch wird für Schülerinnen und Schüler ab dem 3. Lehrjahr in Englisch empfohlen. Ob alle Schülerinnen und Schüler dann die Geschichte vollständig verstehen, hängt sicherlich von der besuchten Schulart und den individuellen Fähigkeiten ab. Durch die stets nebenan gedruckte deutsche Übersetzung des englischen Textes ist sie aber auf alle Fälle machbar und für die Förderung von Fremdsprachenfähigkeiten ein Gewinn. In summa: Eine schöne, kurze, englisch-deutsche Erzählung, die sich auch gut als Ferienlektüre eignet.