Tatjana Gromaca: Eines Tages

Besprechung

Die Autorin erzählt eine autobiografisch gefärbte Geschichte ihrer Jugend in Kroatien. Ihre Mutter stammt aus Serbien und arbeitet in der Stadt in einem Büro. Der Vater arbeitet in der Fabrik, das kleine Mädchen schläft mit der Oma im Bett, die das Kind mit einem Stock schlägt. Als die Familie in ein Steinhaus zieht und das Holzhaus abgerissen wird, wird die Oma krank und stirbt. Die Mutter besucht mit der Tochter ihre serbischen Eltern, wenn sie sich mit ihrem Mann gestritten hat. Der Krieg bricht aus und zerstört das ärmliche Leben. Die Protagonistin wird erwachsen, studiert in einer Stadt,die Zagreb sein könnte, und führt ein immer exzentrischeres Leben. Ihre Herkunft und ihr Charakter bewirken, dass sie zur Außenseiterin wird. Sie bekommt nach Abschluss ihres Studiums Gelegenheitsjobs, bis sie schließlich als Lehrerin eingestellt wird. Die Direktion verbreitet eine Atmosphäre von Unterdrückung und Bespitzelung. Als die junge Frau die Schüler auffordert, sich nicht zu beugen, wird sie offenbar entlassen. Dann stirbt die serbische Großmutter und sie kann nicht zur Beerdigung. Stattdessen geht sie auf eine Party und singt Großmutters Lieblingslied. Ihre Mutter gibt ihre Arbeit auf und die Erzählung endet mit einem melancholischen, offenen Schluss.

Der Text ist in sehr kurzen, meist nicht über eine Seite langen Kapiteln geschrieben. Kurze Szenen werden detailreich geschildert. Der Stil ist dabei nüchtern, trocken, knapp.