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Lena Gorelik: Mehr schwarz als lila

Besprechung

Bei Lena Goreliks Roman mit dem Titel „Mehr schwarz als Lila“ handelt es sich um einen Coming-of-Age Roman. Im Mittelpunkt stehen die drei 17-jährigen Jugendlichen Alex, Ratte und Paul, die eine besondere Freundschaft verbindet. Die Geschichte wird aus Alex’ Sicht erzählt, die immer im schwarz gekleidet, bei ihrem Vater aufwächst. Ihre Mutter ist in der Folge eines Hirnschlags gestorben, als Alex 7 Jahre alt war. Der Vater vermag die Lücke nicht zu schließen. Geborgenheit findet Alex bei ihren Freunden, mit denen sie die jugendliche Freiheit in Form von pubertären Macht- und Sprachspielchen austestet. Die Freundschaft der drei Protagonisten wird aber immer wieder durch deren Liebessuche gestört. Der Ärger beginnt als der junge Referendar Johnny Spitzing, den die drei Freunde auch nach der Schule treffen und der von dem persönlichen Kontakt zu den Schülern überfordert ist, bei deren pubertären Spielchen mitmacht. Alex, die Gefühle für Johnny entwickelt, wird aber von Johnny enttäuscht. Enttäuscht und verraten fühlt sich Alex auch von Ratte, die sich in ein anderes Mädchen außerhalb der Gruppe verliebt. Als Alex nachts Johnny in seiner Wohnung aufsucht, um sich bei ihm auszuheulen, stößt sie auf Unverständnis. Unklar ist auch Alex’ Beziehung zu Paul. Ausgerechnet auf einer Klassenfahrt beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz küsst Alex Paul, den sie eigentlich gar nicht liebt und begeht damit einen ungeheuerlichen Affront gegenüber dem Andenken der an diesem Ort ermordeten Juden. Wie unangemessen ihr Verhalten war, realisiert Alex erst, als ein Foto von dem Kuss in Ausschwitz millionenfach in den sozialen Netzwerken geteilt wird. Geschieben ist der Roman in einer sehr eigenwilligen und lapidaren Sprache, wobei die Sprach- und Wortspiele der Jugendlichen eher bemüht und konstruiert wirken. Bemüht wirkt auch, dass Lena Gorelik als Ort der Handlung die Gedenkstätte Auschwitz wählt. Es wird zwar deutlich, dass es in dem Roman auch um die Frage nach einem angemessenen Umgang mit der Erinnerung geht, dieses Thema wird aber nicht so tiefgreifend behandelt, dass es sich wirklich lohnt, den Roman im Unterricht zu lesen.

Didaktische Hinweise

Alle hier rezensierten Werke von Lena Gorelik

Gattung

  • All Age

Eignung

in Auszügen geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 10 bis 13

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2017

ISBN

9783871341755

Umfang

256 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book