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Wallis de Vries: Schnick, schnack, tot

Besprechung

Sie verlässt nachts das Schullandheim und geht zum vereinbarten Treffpunkt, einer Vogelschutzhütte. Dort legt ihr ihr Mörder die Hände um den Hals und drückt zu. Noch selbst davon überrascht, stirbt sie. So beginnt der neue Krimi für Jugendliche und Erwachsene von de Vries. In einer Rückblende werden anschließend die Hintergründe und Hauptpersonen vorgestellt. Eine Schulklasse fährt in Begleitung dreier Lehrkräfte ins Schullandheim auf eine Insel. Sie werden nach und nach vorgestellt. Die Leserin/der Leser lernt jede Person als Ich-Erzähler kennen und so erfährt man rasch, dass einige gute Gründe hatten, die selbstsichere und skrupellos agierende Kiki zu ermorden. Obwohl sich viele Jugendliche scheinbar gut verstehen, brodelt es unter ihnen. Auch die drei Lehrkräfte sind sich nicht grün, wie in ihren Ich-Perspektiven deutlich wird. Selbst der Mörder kommt zu Wort – gibt aber keine Hinweise auf sich. Als Kikis Leiche entdeckt wird, kommt ein ermittelnder Kommissar hinzu, der viele Personen gut einschätzen kann. Dennoch kommt es zum spannenden Finale, als eine Mitschülerin dem Mörder zufällig auf die Spur kommt. Dass sie selbst kein Opfer wird, kann durch einen zufällig hinzu gekommenen Mitschüler sowie den ermittelnden Kommissar verhindert werden. De Vries hat einen recht konstruierten Krimi geschrieben, der von Verena Kiefer übersetzt wurde. Dass sie ihn mit der Schilderung eines Mordes (aus der Ich-Perspektive) beginnt, ist gerade wegen der darin liegenden Leichtigkeit dieses Verbrechens verzichtbar. Um die Spannung zu wahren, haben möglichst viele Personen ein Motiv oder Geheimnis, das sie verdächtig macht. So rätselt die Leserin/der Leser mit. Der Rückgriff auf eine der angebotenen Personen wirkt recht einfach und so vermutet man im Verlauf der Handlung zunehmend mehr einen bis dato Unverdächtigen. Tatsächlich ist es auch ein „Mörder ex machina“, eine der wenigen Personen, die vorher nie verdächtigt wurde. Der reißerische, wenn auch unpassende Titel und die Thematik laden zum Lesen ein. Alles in allem also ein einfach gestrickter, aber durch Aufbau, Titel und Thematik durchaus fesselnder Romane. Mit ihm als Anleitung könnte man mit einer Gruppe selbst einen Krimi schreiben – es würde gelingen.

Didaktische Hinweise

Gattung

  • (Kinder-) Kriminalliteratur, Thriller (Horror, Gruselliteratur)

Eignung

als Klassenlektüre geeignet

Altersempfehlung

Jgst. 8 bis 11

Fächer

  • Deutsch

Erscheinungsjahr

2016

ISBN

9783846600290

Umfang

288 Seiten

Medien

  • Buch
  • E-Book