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Maja Nielsen: James Cook. Die Suche nach dem Paradies

Besprechung

Leben und Tod des Seefahrers und Entdeckers James Cook werden in diesem Band der Reihe „Abenteuer & Wissen“ knapp dargestellt. Sieht man von einem einleitenden Vorwort ab, beginnt und endet der Band mit Cooks Tod. Dazwischen liegen zwei Weltumseglungen im Auftrag des britischen Königs. Cook sollte einen geheimnisvollen aber bis dahin nicht gefundenen Südkontinent suchen und finden. Eine dritte Reise führte Cook auf der Suche nach der so genannten Nordpassage auch zu den Hawai-Inseln, wo Cook von eingeborenen Polynesiern getötet wurde - angeblich aufgrund eines letztlich interkulturellen Missverständnisses. Cooks Leben wird in diesem Buch geradezu gefeiert. Er sei vor allem ein Entdecker, der „Erkenntnisse über unsere Welt [zu] sammeln“ (S. 59) und nicht als Eroberer fremde Völker ausbeuten und versklaven wollte, heißt es hier, womit nur indirekt auf Entdecker hingewiesen wird, die wohl anderes im Sinn hatten. Nicht gesagt wird auch, welch bedeutsame Rolle Cook für die Kolonialisierung der Welt durch die britische Krone gespielt hat. Wenn auch Cook selbst nicht von der Gier nach Reichtum auf die Weltmeere getrieben wurde, für seinen Auftraggeber, den britischen König Georg III., war der zu erwartende Reichtum eine starke Motivation, denn unermesslichen „Reichtum verspricht sich der König von der Entdeckung […]“. Georg III. wird der reichste und mächtigste König der Erde sein, wenn eines seiner Schiffe zuerst das sagenhafte Südland erreicht“ (S. 13). Der größte Teil der damals bekannten Welt, und damit auch deren Reichtum, ist ja längst in französischem, spanischem, portugiesischem und holländischem „Besitz“. Dem Konzept der Buchreihe entsprechend wird immer wieder versucht, einen Gegenwartsbezug herzustellen. Im konkreten Fall bot sich dazu offensichtlich der Nachbau von Cooks Schiff Endeavour an sowie dessen Kapitän, der Australier Ross Mattson, der in jedem Jahr mit zahlenden Gastmatrosen mehrere Monate auf hoher See verbringt. Unverständlich bleibt allerdings, dass es als fachlichen Berater zwar jemanden gibt, der zu den Kuratoren der James Cook-Ausstellung von 2009 in Bonn gehört, konkrete Hinweise auf diese Ausstellung oder die nachfolgenden Ausstellungen in Wien und Bern jedoch unterblieben.

Didaktische Hinweise

In Schulbibliotheken sollte das Buch als Grundlage für individuelle Lektüre zu finden sein, vor allem als Ergänzung zum Thema „Entdeckungen und Eroberungen“. Es wird dabei neben anderen Kinder- und Jugendbüchern über Entdecker stehen. Anbieten würden sich dabei z. B. entsprechende Werke von Hans Baumann (1951), Ernst Nöstlinger (1991), Christa-Maria Zimmermann (2006) oder Waltraut Lewin (2006) über Christoph Kolumbus (Colombo, Colón, Columbus) oder von Reinhard Barth (2007) und Andreas Venzke (2009) über Alexander von Humboldt. Die Diskussion der Rolle dieser Entdecker in einem fächerübergreifenden Projekt ist abe der 7- Jahrgangsstufe vorstellbar. Elemente der geschichte bieten die Grundlage für Schreibanlässe z.B. in szenischer Form.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • andere Länder & Kulturen, Reisen, Abenteuer

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 5 bis 7

Fächer

  • Deutsch
  • Geografie/Erdkunde
  • Geschichte

Erscheinungsjahr

2009

ISBN

9783836948456

Umfang

62 Seiten

Medien

  • Buch