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Gabriele Leupold; Eveline (Hrsg.) Passet: Im Bergwerk der Sprache. Eine Geschichte des Deutschen in Episoden

Besprechung

Der von zwei Übersetzerinnen herausgegebene Band ist aus einem wissenschaftlichen Kolloquium hervorgegangen, daher gibt es zahlreiche Belege und Verweise auf Sekundärliteratur. Die Artikel sind aber in keiner Weise trocken, sondern sogar kurzweilig zu lesen und entsprechend der Rhetorik von Vorträgen formuliert und mit Spannungsbögen sowie einem knappen Resümee am Schluss versehen. Themen sind zum Beispiel die „Abtönungspartikel“ und ihre Rolle als „Läuse im Pelz der Sprache“, die Präpositionen, deren Gebrauch oft als falsch empfunden wird, wo es lediglich um Analogien oder gar absichtliche Stilvarianten geht, oder die Grußformeln in Briefen, die seit der Reglementierung durch die Nazis keine sozialen Unterwerfungsgesten mehr darstellen – was nicht die ursprüngliche Zielsetzung des „Hitlergrußes“ war. Die Hürden und Möglichkeiten literarischen Übersetzens werden exemplarisch an dem Text über die „Erlebte Rede“ gezeigt - viele Beispiele aus dem Russischen sind nicht allen zugänglich, aber die aus „Harry Potter“ machen das wett.

Didaktische Hinweise

Texte aus diesem Band sollten Einzug in Lehrwerke der Oberstufe halten, auf jeden Fall gehört der Band in die Schulbibliothek. Selbst Einzelbeispiele und Auszüge bereichern den Deutsch– und Fremdsprachenunterricht. Allein der Werther-Text im Aufsatz über die Präpositionen genügt, um eine populistische Sprachkritik à la Bastian Sick zu entkräften, und schärft das Augenmerk auf Sprache und ihren Wandel.

Gattung

  • Sachbücher

Sachbuchkategorie

  • Literatur, Lesen, Sprache

Eignung

für die Schulbibliothek empfohlen

Altersempfehlung

Jgst. 11 bis 13

Fächer

  • Deutsch
  • Englisch
  • Französisch
  • Italienisch
  • Russisch

Erscheinungsjahr

2012

ISBN

9783835311787

Umfang

360 Seiten

Medien

  • Buch